556 eine einfache und eine doppelte Manganlinie und von letzterer entwickeln sich nach innen fächerförmige Gruppen von dünnen Manganstielen, an denen wieder Fächerförmig hellblaue Pinselstriche sitzen. Hier sei auch ein wohl älterer, mehr zierlicher Randdekor erwähnt, der sich auf einigen Scherben findet: an eine hellblaue Linie reiht sich ein Kranz von kleinen, nach innen geschwungenen Manganbogen, die durch je einen Manganüeck gefüllt sind; die Flecken berühren den blauen Rand, aber nicht die Bogen, in deren Zwickeln manganfarbene Häkchen hängen. Der Spiegel des so geränderten Tellers war, soweit aus den Fragmenten ersichtlich, weiß, wie denn auch von „ordinärem" Gebrauchsgeschirr Bruchstücke vorhanden sind. Ein dicker Teller ist ganz überzogen mit kleister- blauer Glasur, ein anderer ist uni matt- zitrongelb, ein dritter ganz weiß und nur am äußeren Rande mit einer hellblauen Linie gefaßt. Ein Teller mit blaugrüner Glasur hat am Rand einen grünen Strei- fen zwischen Mangandoppellinien. Merk- würdig ist eine Kurantware: im Spiegel wie am Rande lauter konzentrische, ab- wechselnd mattblaugrüne und hellbräun- liche Streifen, die ein jeder außen von manganfarbener Doppellinie begleitet werden. Auf einem Teller steht der Spruch „In j meinem Haus f. . . ist ein] Schmausz" in deutlicher Manganschrift im weißen Spiegel; der diesen umgebende mattzitrongelbe Streifen hat oben eine blaue Schleife, deren Knoten mit dem Gelb blaugrün verschmilzt; am äußeren Rande kreuzen sich grüne und mattorangefarbene Bogen. Einen ähnlichen Spruch liest man, schwärzlich-mangan in orangegelbem, oben mit einer grünen Schleife besetztem Ovalrahmen auf einem blauen Walzenkrug im Bayerischen Gewerbemuseum, der ausweislich entsprechender Scherben- funde ebenfalls aus der Nürnberger Fabrik stammt. Der Ovalrahmen, zu dessen Seiten je ein zügiges, mangangestieltes Kompositblatt steht, kommt auch in Grün vor und ist auf der linken Hälfte innen, auf der rechten außen mangankonturiert, eine Abwechslung, die noch bei anderen dieser Scherben auffällt. Von bunten Walzenkrügen fanden sich Bruchstücke in beträchtlicher Anzahl. Bei einem Rokokomuster (Abb. 2) sind die Konturen in flottem Federzeichnungsstil ausgeführt, der eine Schnörkel ist orangegelb, der andere lilaviolett schattiert, ein dritter blau mit gelben Augen, dazu Blättchen in mattgrün und winzige Beeren in Lichtblau. Einer späterenZeit muß der folgende Dekor angehören: kleine dicke blaue Kreise, die mit einem gelben Fleck gefüllt Abb. 7