DIO Die Tartsche ruht auf dem Rücken eines nach rückwärts sehenden, liegenden Osterlammes mit einem Kreuznimbus hinter dem Kopfe, dem Sinnbilde des Heilands, vor dem ein Kelch am Boden steht, der das Leiden Christi symbolisiert. Als Schildhalter dienen rechts die in einen Mantel gehüllte Figur des Erlösers mit der Siegesfahne in der Rechten, links die nimbierte Figur der Mutter Gottes. Außer diesen zwei Gestalten treten noch die Symbole der vier Evangelisten als Wappenhalter in Funktion: oben rechts der Adler des heiligen Johannes, links der Engel (richtiger ein geflügelter Mensch) des heiligen Matthäus, unten rechts das geflügelte Opferrind des heiligen Lukas und links der geflügelte Löwe des heiligen Markus. Alle diese Figuren sind mit einfachen Nimben geschmückt. Heraldisch wertvoller ist das Passionswappen der Abbildung 3, eine reduzierte Kopie eines Bildes in einem französischen Laiengebetbuch oder Horarium aus dem Jahre 1522, das aber sicherlich einer deutschen Hand seine Entstehung verdankt. Der Schild enthält selbstverständlich abermals als Hauptfigur das Kreuz mit den drei Nägeln, doch erscheint hier an Stelle des Lendentuches die Domen- krone sowie der Titulus I - N - R - I. Die Lanze und die Stange mit dem Schwamme, sowie Hammer und Zange sind dem aus dem offenen Sarge sich erhe- benden Kreuze symmetrisch beigegeben. Heraldisch rechts ist die Wasserkanne des Pilatus sowie das Aäbeä- Passioffsbildi" einem Rohr, das man Christus als Zepter in die Hand sieäiliä: zu drückte, und eine offene, schlagfertige Hand, Bezug habend auf die Szene mit dem Diener des Anas, links die Laterne der Scharwache, die den Heiland im Garten Gethsemane gefangen nahm, darüber der Kopf des Judas mit dem anhängenden Beutel nebst den 30 Silberlingen angebracht. Der Rock Christi nebst den drei Würfeln sind ebenfalls zu sehen. Der Spangenhelm mit schöner, mustergültig gezeichneter Decke trägt als Kleinod die Säule der Geißelung mit zwei Geißeln und zwei Ruten, die mit dem Fesselstrick an den Schaft der Säule gebunden sind. Oben auf der Säule steht der krähende Hahn des heiligen Petrus. An Stelle eines Helm- wulstes erscheint unten an der Basis der Säule ein zu einer Schleife ge- bundener Strick. Das Spruchband trägt die Inschrift: REDEMPTORIS MVNDI ARMA. Die Abbildung 4, eine reduzierte Kopie eines Holzschnittes aus dem XVI. Jahrhunderte, zeigt einen mit einem Herzschildchen belegten, zweimal gespaltenen und zweimal geteilten Schild. Im Herzschild erscheinen die fünf Wundmale Christi, das Herz von einer Gloriole umgeben. Im ersten Felde des Schildes sind das Kreuz mit dem Titulus nebst den drei Würfeln, im zweiten ein offener Sarg mit angelehntem Deckel, im dritten zwei gekreuzte Rohrstäbe, im vierten eine Rute, im fünften das Herzschildchen, im sechsten