Abgeordneter Kitschelt, in Vertretung des Niederösterreichischen Gewerbevereins Präsi- dent Baurat Breßler und Kommerzialrat Ehrenfest, in Vertretung der Markgräfin Pallavicini als Protektorstellvertreterin des Verbandes österreichischer Hausindustrie Dr. Ritter von l-Iumburg, die Herrenhausmitglieder Ludwig Lobmeyr und Dr. Freiherr von Berger, vom Österreichischen Museum die Regierungsräte Folnesics, Dr. Dreger und Ritter, Kustos Dr. Schestag und Amanuensis Dr. von Schönbach, von der Kunstgewerbeschule Direktor Roller mit den Professoren Böhm, Regierungsrat Herdtle, Hoffmann, Regierungsrat von Larisch, Prutscher, Regierungsrat Schwartz, Direktor des Technologischen Gewerbe- museums Regierungsrat Lauböck, die Regierungsräte Stübchen-Kirchner und Zimmermann, Direktor Minkus, Direktor Haberlandt, Oberinspektionsrat Gerenyi, Maler Klimt; der Prä- sident der Permanenten Ausstellungskommission Dr. Richard Faber, Handelskammer- sekretär Dr. Erich Pistor, Bildhauer Kautsch aus Paris. Seine Exzellenz der Minister, der in Begleitung des Sektionsrates Dr. Schaukal erschienen war, wurde im Vestibül von dem Direktor des Museums, Regierungsrat Dr. Leisching, empfangen, der die Vorstellung vor- nahm. Hierauf erfolgte der Rundgang durch die Ausstellung. Am Eröffnungstage wurde auch der 17 Bogen starke Katalog ausgegeben. Die Aus- stellung wird bis Endejänner geöffnet sein. Wir werden im nächsten Hefte von „Kunst und Kunsthandwerk" einen reich illustrierten Bericht über die Ausstellung bringen. RVVERBÜNGEN FÜR DIE SAMMLUNGEN. Auf der Auktion der Privat- sammlung des Wiener Kunsthändlers Hans Schwarz, die in Berlin bei Rudolf Lepke am 8. und g. dieses Monats stattfand, ist es dem Österreichischen Museum gelungen, eines der hervorragendsten Stücke dieser Sammlung, einen großen holzgeschnitzten tirolischen Altar, dessen Bemalung und Vergoldung fast vollständig erhalten ist und der ein Haupt- werk der Schule Michael Pachers darstellt, um den Preis von 34.000 Mark zu erwerben. Der Altar zeigt in einem Rundbogen in der Mitte, auf einem mit reichem gotischen Maß- werk verzierten Sockel, die Anbetung des Christuskindes im Stalle zu Bethlehem. Maria kniet vor dem auf der Erde liegenden Kinde, das auf einem Mantel liegt, der von geflügelten Engeln gehalten wird, hinter ihr der heilige Joseph. Im Hintergrund Ochs und Esel, Hirten, die über der Mauer der Szene zusehen, und eine Landschaft. Rechts von der Mittelgruppe auf einem Postamente die heilige Katharina, mit einer Krone auf dem Haupt, in prächtigem Gewande, auf der anderen Seite die heilige Anna mit einem Buche in der Hand. Gelegentlich der „Ausstellung von Meisterwerken mohamrnedanischer Kunst", die in diesem jahre in München stattfand, konnte eine der umfangreichsten und schönsten per- sischen Webereien erworben werden, die sich aus älterer Zeit überhaupt erhalten haben. Das Gewebe ist zu einem, wohl armenischen oder griechisch-orthodoxen, Pluviale verar- beitet, doch so, daß zwei ganze Bahnen, die eine ungewöhnliche Breite zeigen, er- halten sind: infolge des ausgezeichneten Materials und der offenbar schon alten Wert- schätzung des Werkes ist die Erhaltung, vor allem auch der Farben, überraschend gut. Eine Abbildung auf Seite 459 dieser Zeitschrift, wo die Hälfte des Stückes dargestellt und im geschichtlichen Zusammenhang behandelt ist, gibt ein Bild der großangelegten und doch sehr fein durchgeführten Zeichnung, in der sich die Inschrift „Muhammed Dschan" (wohl der Name des Entwerfers) ganz klein eingewebt findet. Das Gewebe gehört der Blütezeit persischer Textilkunst um 1600 an. Weiter wurde für die Textilsammlung eine in Gobelinmanier ausgeführte, abgepaßte Supraporte aus der Zeit der niederländischen Spätrenaissance erworben, ferner ein reicher italienischer Brokat des XIV. bis XV. Jahrhunderts, italienische Brokate der Renaissance- und Rokokozeit und mehrere Kostümbilder vom Anfang des XVII. bis zum Beginn des XIX. Jahrhunderts. Für die keramische Abteilung wurden auf der „Ausstellung von Meisterwerken mohamrnedanischer Kunst" in München folgende Objekte angekauft: Ein Henkeltopf, blau glasiert, mit zwei kurzen Ausgußrohren und roten und weißen Linienornamenten über der