Vom Epitaph der Keutschach in Maria-Saal in Kärnten fassung der von Vollkraft und Majestät durchströmten überlebensgroßen Gestalt des mächtigen Herrschers unter. Blutwarmes Leben nur strahlt sie aus. Mit fester Hand faßt der Kirchenfürst das Pedum, in zwingender, fast beschwörender Gebärde erhebt sich die Rechte zum Segen und wie aus Seher- augen schweift der Blick hinaus in die Weite, nach den fernsten Tälern und den weißstirnigen Bergen. In den feierlich ernsten Akkord stimmt auch das reiche iigürliche Bei- werk. Zwei Engel halten einen Teppich hinter dem Fürsten empor, die Zwickel des obern kleebattförmigen Abschlusses füllen die Brustbilder der Propheten Isaias und Ezechiel. In den seitlichen, kräftiger reliefierten Rahmen korrespondieren sich oben die anmutigen Figürchen der Maria und des Engels Gabriel, unten die Statuetten der beiden ersten Salzburger Bischöfe und Heiligen St. Rupertus und St. Vitalis. Unterhalb dieser Statuetten hält je ein hockender Löwe das Wappen des Erzbistums und das I-Iauswappen der Keutschacher. Am Fußende des Denkmals ist die obenerwähnte Inschrift erhaben eingemeißelt, am obern Rande liest man außerdem noch: „Anno domini 1515 jar". Seitlich dieses Bildwerks stehen in freiplastischer Aus- führung zwei Diakone, der eine mit Hut und Stab, der andere mit einem Missale, dessen Einband mit einer Kreuzigung Christi im Relief geschmückt ist (Abb. g und I0). Über der Gruppe, die eine breite Marmorstufe als gemein-