159 hard den tüchtigen Meister I-Ians Valkenauer mit der Fertigung des einen be- traut hatte, dafür, daß er in die gleichen Hände auch die Ausführung des andern legte. Das beweisen nun aber auch eine Reihe stilistischer Eigentümlich- keiten, die das Denkmal mit den Figuren des Speyerer Kaisergrabes ver- binden. Vor allem fallen die ganz verwandten Körperverhältnisse auf. Selbst- redend muß die nach dem Leben geschaffene Gestalt Erzbischofs Leonhard ausscheiden, denn hier war der Künstler durch das lebende Vorbild gebunden; anders aber bei den kleinen Figürchen der Umrahmung und bei den bei- den Diakonen. Sie alle haben dieselbe gedrungene Statur wie die Figuren des Kaisergrabes; der Oberkörper ist da und dort etwas zu kurz, die Köpfe bei den männlichen Figuren zu groß. Besonders auffallend wirken auch die abfallenden Schultern, die fast unvermit- telt in die Arme übergehen und gleicherweise bei den Kaiserstatuen wie bei den Dia- konen _ namentlich bei jenem mit dem Buche - wieder- kehren. Am deutlichsten aber tritt die Ähnlichkeit in dem Bewegungsrhythmus zutage. Bei fast allen Figuren wird die eine Schulter entsprechend der wechselnden Funktion der Beine hoch ehoben, und nach . . dieser Schuäter senkt sich zu- Abb- M. van demlliloälbitghiiimeilxsfxolfgang von Ponmm m gleich mit einer leichten seit- lichen Drehung der Kopf. Unwillkürlich schleicht sich durch dieses Motiv ein Zug von Müdigkeit und Wehmut in die Gestalten. Auch an Neben- sächlichkeiten, zum Beispiel an der mannigfachen Haarbehandlung erkennt man den gleichen Meister. Leider verbieten einerseits die kostümlichen Unterschiede - der Schnitt und Stoff der Gewänder - andrerseits auch die Größendifferenzen der Figuren einen Vergleich hinsichtlich des Falten- wurfs und dies um so mehr, als die meisten Figuren des Kaisergrabes nicht nur wenig über das „Rauhwerk" hinaus gediehen, sondern gerade an den charakteristischesten Stellen auch stark beschädigt sind. Überdies legte auch