[[5 Hände des neben ihr knienden Ritters Marchs von Nußdorff. Die links von ihr kniende Gemahlin des Ritters, Spornella von Seben, hält liebkosend das Ärmchen des Christuskindes in ihren Händen." Seitlich der beiden Ver- storbenen stehen die Wappen derselben mit reichen Helmdecken. Laut der Inschrift des Steines starb Marchs von Nußdorff 1478, ein anderer Grabstein im Kreuzgang der Stiftskirche gibt das Todesjahr der Spornella auf 147g an." Danach entstand also der Grabstein im Jahre 147g oder wenig später. Das ihm zeitlich am nächsten stehende Werk, welches wir Valkenauer zuschreiben konnten, ist der Grabstein des Bischofs Friedrich Mauerkircher, gestorben 1485, in Braunau. Trotz der Zeitdifferenz der Entstehung von acht bis zehn Jahren ergeben sich für beide Arbeiten doch wesentliche Berührungspunkte, die die Zusammengehörigkeit ohne weiteres dartun. So kehrt in den Helmdecken der Laufener Grabplatte das gleiche kräftig gebuckelte Blattwerk mit dem zierlichen Schnitt, den züngelnden Enden und den scharfen Rippen genau so wieder, wie an dem Baldachin des Steines für Friedrich Mauerkircher und selbst zwei Jahrzehnte später noch am Monument des Propstes Gregor Rainer in Berchtesgaden. Eben- so stimmt das seidenweiche Haar des Ritters Nußdorff mit dem des Passauer Bischofs und des die Mitra haltenden Engels überein, desgleichen die Hände und die mandelförmigen, scharf ge- schnittenen Augen. Decken sich nicht absolut die Faltenmotive, so liegt das einesteils an dem Wechsel des stoff- lichen Materials, andernteils an dem nicht unwesentlichen Höhenunterschied des Abb. 25. Reliefhildnis des heiligen Rupertus auf Hohensalzburg Reliefs; ausgesprochene Gegensätzlichkeiten, die eine Vereinigung der bei- den Arbeiten in einer Hand ausschließen, ergeben sich keinesfalls. Für die anmutige Maria (Abb. 27) fehlt uns in den Frühwerken geeignetes Ver- gleichsmaterial, man könnte sie sich höchstens als eine Entwicklung aus den ' Die Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, I, 2723, und Tafel 178. Von dem Grabstein besitzt Kunst- maler Franz Woher in München eine kleine handwerkliche Replik. "n Ebenda, I, 2733.