Benediktinerstift „Unserer lieben Frau zu Lambach" - Monasterium Lam- bacense -, das von Adalbero, Bischof von Würzburg (1045-1090) im ]ahre 1056 gestiftet worden war. Adalbero war ein Sohn Arnolds II., eines Grafen von Lambach-Wels gewesen, ein Geschlecht, dessen Stammreihe sich bis gegen das letzte Viertel des X. Jahrhunderts zurück verfolgen läßt. Bereits Arnold II. hatte nach dem Tode seiner Gattin Reginlinde von Weinsberg (P) um das Jahr 1032 sein Stammschloß zu Lambach in ein Kollegiatstift umgewandelt und an dasselbe zwölf weltliche Kanoniker zum Chordienste berufen. Er selbst hatte sich vom weltlichen Leben zurückgezogen und verbrachte seine Tage mit frommen Übungen. Als er starb, fiel das Erbe an seinen ältesten Sohn, Gottfried, Markgrafen von Pitten, nach dessen Tode an den zweiten Sohn Adal- bero, Bischof von Würzburg. Als großer Freund des Benediktinerordens über- - trug dieser sofort die Stiftung seines Vaters an diesen Orden, berief zu deren Reforrnierung und Einrichtung den Abt Egbertvom St. Gorgoniuskloster in Metz nach Lambach und gab dem von ihm neu errichteten Benediktinerkloster noch weitere Güter und Einkünfte, um dasselbe finanziell vollkommen sicher- zustellen. Heinrich IV. erteilte 1061 dieser Stiftung die kaiserliche Bestä- tigung. Am 15. September 108g konnte bereits die neu erbaute Stiftskirche von den beiden Bischöfen Altrnann von Passau und dem Stifter zur Ehre Got- Abb. xz. Benedikünerstift Kremsmlinster tesv der heiligim Gottesmutter, dES hei- ligen Kilian und seiner Genossen Kolo- nat und Totnan eingeweiht werden. Als erster Abt wurde Bezman aus dem Kloster Schwarzach (1- 1104) eingesetzt. Am 25. März 1109 bestätigte Papst Paschalis II. die Gründung des neuen Benediktinerstiftes „Unserer lieben Frau" zu Lambach. Unter dem Abte Thomas (1436- 1474) erhielten die Äbte von Lambach vom Papste Pius II. de dato Siena, 6. März 1459 das Recht, die Pontilikalien zu gebrauchen. Zur Zeit der religiösen Wirren war Lambach wie so viele andere geistliche Stiftungen tief herabgesunken und konnte sich erst unter dem Abte Wolfgang II. Kammerschreiber (1571-1585) wieder etwas erholen. Am 17. August 1784 wurde das Stift Lambach gleich anderen Klöstern in Österreich aufgehoben, das betreffende Dekret aber durch ein nach- Figur nicht den Rücken zukehn. Erscheint der Adlerschild allein, so erhält der Kopf wieder seine Normal- stellung, siehe die nächstfolgende Abb. 14.