zgz Gebrauch des F aldistoriums (Faltstuhl) und des Pedums und machte die aus Elfenbein angefertigten Gegenstände, die heute noch im Stifte aufbewahrt werden, dem F rauenkloster zum Geschenk. An Stelle der Mitra trugen da- mals die Äbtissinnen bei feierlichen Gelegenheiten eine Krone' auf dem I-Iaupte sowie ein goldenes Brustkreuz, das Pektorale. Erzbischof Andreas von Salz- burg hatte dann der Äbtissin Cöles1:ina Agnes von Zeilern (1738-1766) und ihren Nachfolgerinnen im Jahre 1751 den immerwährenden Gebrauch des Pektorale erlaubt. Unter der bayrischen Herrschaft, namentlich nach dem Tode der Äbtissin Antonia Therese Freiin von Eiselsberg (1783-1813), schien das Frauenstift seinem Ende nahe. Es durfte keine Äbtis- sin sondern nur mehr eine Oberin gewählt werden, welches Amt Maria Henrika Erentraud von Trauner vom Jahre 1813 bis 1840 besorgte. Erst nach deren Tod, als das Stift sich wieder in geordneten Ver- hältnissen befand, wurde mit Allerhöchster Ent- schließung vom zo. März 1841 die Wahl einer Äb- tissin gestattet. Das Wappenbild findet sich zum erstenmal im Jahre 1504 mit dem Geschlechtswappen der Äbtissin Daria von Panichner (1484-1505) auf einer un- scheinbaren I-Iolztüre eines Wirtschaftsraumes ge- malt. Ebenso ist dasselbeWappen auf Baudenksteinen aus der Zeit der Äbtissin Ursula von Trauner (1514 bis 1539) zu sehen. In den Siegeln erscheint das Stifts- wappen erst im Siegel der Äbtissin Regina Pfaffinger von Salbernkirchen (1505-1514). Das XIX. Jahrhundert „besserte" das Wappen mit einer Zugabe von einer, später von drei silbernen Abb. m. Benedikünnensüft Lilien im oberen leeren Felde des Schildes (Abb. 17). Nonmmg Die Lilien sind entweder durch eine unrichtige Auf- fassung einer belanglosen Damaszierung des oberen leeren Schildfeldes entstanden, oder sollten vielleicht die Abstammung der ersten Äbtissin, der heiligen Erentrudis, aus königlich fränkischem Ge- schlechte illustrieren, eine unmotivierte Bereicherung des Wappenbildes, die zum Glück in neuerer Zeit fallen gelassen wurde. Über die Veranlassung zur Wahl des Wappenbildes von Nonnberg liegt eigentlich nicht viel Stichhaltiges vor. Was die Legende betrifft, daß die drei goldenen Kugeln oder Scheiben Brotlaibe vorstellen sollen, die, allerdings nicht drei, sondern dreißig an der Zahl, alljährlich ursprünglich am Todestage der Stifterin, der Herzogin Regintrudis, dann, als deren Kult " Nonnberg besitzt heute noch zwei Kronen, eine aus dem XV. Jahrhundert, einen Reif mit Lilien und schön geformten Blütenkelchen im gotischen Stile. und eine aus dem Ende des XVII. Jahrhunderts, mit Bügeln und einem Kreuze geziert.