297 2. ZISTERZIENSER. WILI-IERING. Wappen: zwei Schilde; a) in Silber ein rotes schwebendes Kreuz über dem roten Buchstaben W, b) in Rot ein silbernes Hirschgeweih (Abb. 21). Am rechten Ufer der Donau, zwischen dieser und den Wäldern des Kürnberges, oberhalb der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz liegt das Zisterzienserstift Wilhering - Hilaria -, das von Ulrich II. und seinem Bruder Cholo II., Edelfreie von Wilhering, gestiftet worden war, deren „Castellum" bereits um 1122 urkundlich erwähnt wird. Schon deren Eltern, Ulrich I. und Ottilia, hatten die Absicht gehabt, ein Kloster zu gründen, die aber erst nach dem Tode Ulrichs I. verwirklicht werden konnte. Als eigentlicher Gründer ist Ulrich II. an- zusehen, weil dieser, unvermählt, sein ganzes Besitztum dies- und jenseits der Donau zur Er- richtung des Klosters hingegeben hatte. Nach einer Mitteilung der ältesten Chronik von Wilhering sollen ursprünglich Chorherren aus dem Stifte St. Florian bei Linz das neu ge- gründete Kloster besiedelt haben, die aber bereits am 30. September 1x46 durch Mönche des Zisterzienserstiftes Rein in Steiermark ersetzt wurden. Die ersten Stiftsbriefe wurden im Jahre 1x46 ausgestellt, eine zweite Verbriefung erfolgte am 25. September 1154, wahrscheinlich nach dem Tode Cholos - Ulrich II. war bereits vor seinem Bruder auf einem Kreuzzug nach Jerusalem ge- storben - durch den Schirmvogt des Stiftes, A3;m3,3:3;:';a'::::fe:':4g;l' Bischof Eberhard von Bamberg, der ein Ver- wandter der mit Cholo II. ausgestorbenen Herren von Wilhering war. Mit Gebhard I. (x x46-n55?) beginnt die Reihe der Äbte des Zister- zienserstiftes Wilhering, das aber bereits unter dem vierten Abte Heinrich I. (I18x-1185) so herabgekommen war, daß es vom Kloster Ebrach in Franken 1x85 neu besiedelt werden mußte. Durch verschiedene Schenkungen gelang es endlich, die Stiftung der Wilheringer finanziell einigermaßen zu sichern, doch erst dem Abte Otto II. ( I Ig3_i2oo ?) wurde es möglich, ein regelrechtes Klostergebäude zu er- richten, das aber nebst der Kirche erst unter dem Abte Ernest (1246 bis m70) um zirka m54 zur Vollendung gelangen konnte. Zur Zeit des Abtes Ulrich III. (1452-1460) erhielten die Äbte von Wilhering vom Papste Pius II. am 28. Februar 1458 das Recht, die Ponti- iikalien zu gebrauchen. Das Wappenbild mit dem Kreuz über dem Buchstaben W, das eigent- liche Konventwappen, erscheint zum erstenmal in einem Siegel des Abtes