378 Figdor besitzt aus diesem Kreise das Stück Figur 97, das ich dem Alde- greverschen Entwurf, Figur 98, gegenüberstelle, weil eine gewisse Ver- wandtschaft zu erkennen ist. I Figur 97. Zahn- smcher mit Pfeif- chen aus vergol- delem Silber. Deutsche Arbeiz, XVI. Jahrhundert (Sammlung Figdor) FigurgaAus dem Stich von Alde- grever, B. 268, _ bezeichnet x53g Die Sitte, Zahnstocher künstlerisch auszugestalten und sie als Prunk- stück zu tragen, geht mit dem beginnenden XVII. Jahrhundert zu Ende. Ge- mälde hören auf, sie zu zeigen, und Denkmäler versiegen. Shakespeare, der die Sitten ebenso genau kennt wie die Seelen, der uns im Hamlet über das Aufhängen von Gobelins, im Wintermärchen über Polychromie der Plastik in seiner Weise belehrt, spricht es deutlich aus: Virginity, like an old cour- Jungfraunschaft, wie eine alte Hof- tier,wears her cap out offashion; dame, trägt noch ihre Haube, wenn sie richly suited but unsuitable: just schon außer Mode ist; reich aufgeputzt, like thebrooch and thetoothpick, aber unkleidsarn, wie eine Brosche und ein which we wear not now. Zahnstocher, die kein Mensch mehrträgt. Shakespeare, Ende gut, alles gut. I, 1 (3).