hergestellten Abklatschen der- artiger Arbeiten nichts wußte, aus Kelchen und Kannen von echtem Metall köstlichen Wein schlürfte und trotz solch sündhaften Begin- nens tüchtig war, künstlerischen Sinn im Überschuß besaß, an natürlichem Menschenverstand wie an Kultur weiß Gott nicht weniger als die Zeit der Abstinenz- apostel. Lüneburg liegt, wie schon bemerkt, an einem schiffbaren Seitenfluß derElbe, an der Ilmenau. Hier traten Wasserverfrachtung und Überlandtransport in unmit- telbaren Anschluß. Die Stadt war infolgedessen ein bedeutender Stapelplatz. Weiter aber war sie von großer Bedeutung noch nach einer andern Seite: als Bollwerk gegen den Andrang der Slawen. Bis diese von der vordringenden Abb. 1a. Lüneburg, Beispiel von „Utluchten" Kultur besiegt wurden, war eine starke Schutzwehr nötig. Die Lokalbenennung „Im wendischen Dorfe" (nördlicher Stadtteil) bezeichnet nicht ein Überbleibsel ursprünglicher wendischer Bürger, vielmehr die Nie der- lassung zugewanderter wendischer Schiffsknechte und Salinenarbeiter. Seit 1584 zogen solche vielfach zu. Ein Erlaß des Rates von 1406 verfügt, daß kein Abkömmling wendischer Eltern Bürger werden dürfe „um jenes Volkes Untreue willen". Als ältestes auf dem Kalk- berge ansässiges Herrscher- geschlecht werden die Billunger I-Ierzoge genannt. Von ihnen ging jedenfalls die Stiftung des dem Erzengel Michael geweihten Klo- sters aus, das der fortifikatorischen Bedeutung keinen Eintrag getan zu haben scheint. Wer den Berg in seinem Besitz hatte, war auch Herr der Stadt, ehe diese ihren Befestigungsgürtel so anlegte, daß Abb. 19. Lüneburg, saspm von „Uzluchten"