Abb. 38. Lüneburg, das Witzendorfsche Haus, Bardowiekerstraße 32 frühere Geschäfts- und Patrizierhäuser, ausgezeichnet, zeigt, mit welch klarer Überlegung die späteren mittelalter- lichen Städteerbauer disponierten, wo es sich um Schaffung einerplanmäßigen Anlage, um Anschluß an bestehende Straßenzüge, Beachtung vorhandener Bauten, Lösung von Verkehrsfragen, alles das unter voller Wahrung künst- lerischer Wirkung, handelte. Die Be- kanntschaft mit italienischen, vielleicht auch mit ausgereiften französischen Vorbildern mag hier mitgewirkt haben, mehr vielleicht noch die eigene mit den Forderungen des Verkehrs fort- schreitende Entwicklung, die unter der dauernden Wirkung eines erwerbs- freudigen Handelsgeistes aus Lüneburg einen Transitknotenpunkt erster Güte machte und alle dahin zielenden Vor- teile zu benutzen oder neu zu schaFfen verstand. Nach Osten wird der Platz durch die breit vorgelagerte Baumasse der Johanniskirche scheinbar geschlos- sen. Mit einer leichten Straßenkur- vierung ist indes direkte Verbindung mit dem alten, wichtigen Flußüber- gang geschaffen. In nördlicher Rich- tung ist der Platz durch einen bei der Einmündung verbreiterten Verkehrs- weg „Am Berge" mit der alten, ehemals hinter der Befestigungslinie Abb. 39. Mittelalterliche Arbeixerhäuser zu Lüneburg, Kalandstraße liegenden Schitflände, dem „Wer- der", verbunden. An der west- lichen Schmalseite, in der Ein- mündungsrichtung ein klein wenig, sicher mit künstlerischer Absicht, verschoben, kommen von Norden und Süden, eine leicht geknickte Linie bildend, die durch das ehemalige Rote Tor (südlich) und das Bardowieker Tor (nörd- lich) führenden Hauptverkehrs- straßen. Zurücktretend, also dem Durchgangsverkehr nicht hinder- lich, steht an dieser Schmalseite,