kirche (Abb. 2), deren Ursprung bis ins IX. ]ahr- hundert zurück- reicht. Nach Fr. Krüger zählt sie zu den ältesten Tauf- kirchen zwischen Elbe und Weser und gehörte ur- sprünglich, wie schon früher bemerkt, nicht zu Lüneburg, son- dern zu dern an der alten Gau- brücke über die Ilmenau gelege- nen Archidiako- nat Modestorp, das seinerseits zur Diözese Verden zählte.DieserUm- standführtchäulig zu Differenzen zwischen dem Rate der bis an die Ilmenau vor- gerückten Stadt und den weit ent- fernten geistlichen Oberen. Ihnen sprachen die Lüne- burger das Recht ab, sich in städtische Angelegenheiten zu mischen; umgekehrt taten die geistlichen Herren das Gleiche der bürgerlichen Obrig- keit gegenüber, bis schließlich die Kirche zur Pfarrkirche der Stadt gemacht wurde. Gleichzeitig mit diesem Vorgang vollzog sich die Gründung einer mit der Kirche in Zusammenhang stehenden, bald weithin durch ihre Trefllichkeit bekannten höheren Schule, „Sunte johannisschole". An Stiftungen war die Kirche so reich. daß schon im XIV. Jahrhundert über einen „Concursus missarum" geklagt wird. Zu Beginn der Reformation zählte man 40 Altäre. Diesem Umstande ist wohl auch die große Zahl von Kapellen zuzuschreiben, die allseits der urkundlich im Jahre 1297 zuerst genannten ursprünglich drei- schifiigen Kirche vorgelagert sind. Nach der Reformation verloren sie die Abb. 75. Inneres der Sankt johannikirche zu Lüneburg, Blick gegen die Orgel