D4" Bronzestücke nur als Schmuckorna- mente hergestellt sind. Daß es sich tatsächlich um eine viel ältere Form handelt, ergibt sich daraus, daß eine nicht ganz unähn- liche Messerform" in Jadestein (Abb. 2a) in dem 1176 erschienenen Werke Ku yü tu pu (Beschreibung antiker Yü-[Jade-]Gegenstände mit Illustra- tionen) abgebildet ist. In einer ganz merkwürdigen Übereinstimmung mit der deutschen Verlegenheitsbezeich- nung als „Nestelhaken" sagen die Chinesen „Messer (I-Isi), dieses dient dazu, festgebundene Schnüre (durch welche Kleidungsstücke festgehalten werden) aufzulösen". Nach Angabe von Yuenbeh Tsai wird das Hsi bereits im Li-ki, also im ersten Jahrtausend vor Christi erwähnt. Damals hatten Sohn und Schwiegertochter „zur Bedienung der Eltern" links ein kleines und rechts ein großes Hsi hängen. In einem andern Werk über antike Jadearbeiten, dem Ku yü tu kan, sind solche als kleine Scheiben in Form der abgerundeten Spitze einer flachen Säbelklinge abgebildet; ihre Ausführung wird aus Horn oder Elfenbein, selten aus Jade angegeben. Wir haben somit drei unter- schiedliche Formen, die in der Literatur für den gleichen Zweck angegeben sind, ohne daß auch nur für eine die Q Verwendung verständlich wäreJedenfalls dürften ursprüng- lich andere Ursachen die einzelne Zweckform bedingt haben. Gleichzeitig möchte ich auf eine Ähnlichkeit des Zahn- sto chers in Form eines Salamanders (Kunst und Kunst- handwerk, Fig. 95) mit einer chinesischen Bronze, die allerdings für einen ganz andern Zweck geformt ist, hinweisen. Seit alters her werden in China Gürtelhaken mit rundem Knopf an der Rückseite zum Befestigen a 1, Abb. r. Chinesische Hänger mit gebogener Spitze, wahrscheinlich in Form von Zahnsrochem, antiker Bronzeguß (Sammlung Knuth-Tsinanfu) am Ledergurt oder am Gewande verwendet. Die Aus- gestaltung des einen umgebogenen Endes zum Haken zeigt sehr reizvolle Lösungen. In dem oben erwähnten chinesischen Werke des XII. Jahrhunderts finden wir, ebenfalls dem ersten Jahrtausend vor Christi zuge- sch rieben, in Jadeausführung den Haken zum stilisierten Tiger- oder Drachenkopf (Abb. 2 b) ausgebildet. Unter dem Einfluß der naturalistischen Malschulen im ersten Jahrtausend nach Christi ging die chinesische Stilistik ihre eigenen Wege. Während im Westen, unter per- i" Wada, Die Schmuck- und Edelsteine bei den Chinesen, Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo 1904, S. n, Taf. 4. Abb. 2. a Messer zum ÖEnen von Knoten mit Griff und Ring, b Gilrlelschnalle mit Knopf hinten in der Mitte und urngebogenem Abschluß in Gestalt eines Drachenkopfes. Chinesische Zeichnungen von jsdearbeiten aus der Chou- Zeit (ruz-24g v. Chr.) aus Ku yü tu pu (Beschreibung antiker Jadearbeiten mit Illu- strationen), dem Katalog der Kaisersammlung, von Lung T: Zuan 1176 zusammenge- stellt (aus Münsterberg, ChinesischeKunstgeschichte, Bd. II, S. 344, Abb. 507)