mit feinstem Gold- und Silberblech auf. Sie linden sich abgebildet in dem in subtilster Handmalerei angefertigten Privatkatalog Hsi Ch'ing Ku Chien, den der Kaiser Ch'in Lung im Jahre 1751 in 42 Foliobänden verl öffentlichen ließ." Über Blattgold enthält ein gegen das Ende der Mongolenherrschaft in China I 365 nach Christi veröffentlichtes kunsthistorisches Werk die Be- merkung: „Im Lande Kantsch'ung(Turfan) gebrauchen die Maler Gold- und Silberfolie".""' Friedrich Hirth erwähnt in seiner geistvollen Abhandlung die Einführung der Goldlackarbeiten in China. Der japanische Hof schickte zur Zeit des Kaisers Süan-tö (1426 bis 1436) eine Gesandtschaft mit reichen Geschenken, darunter kostbare Goldlackarbeiten, an den chinesischen Hofm". Die Chinesen, entzückt von der japanischen Fertigkeit, Gold in der Lackier- kunst zu verwenden, entsandten ihrerseits eine Gruppe von Arbeitern nach Japan. Gleichzeitig wurde nach dem chinesischen Werk Ts'i-sin le'1'-k'au „das Geheimnis, Malergold und Sprenkelgold-j- zu verwenden, den in Ningpo einer japanischen Mission attachierten Sachverständigen entlockt. Dennoch verstehen wir uns auf das Sprenkelgold noch nicht so gut wie die JapanerW-H- Bezüglich der Technik der alten chinesischen Goldschlägerei können wir wohl annehmen, daß sie sich von dem schon auf Seite 56g angedeuteten sehr einfachen Verfahren kaum unterschieden hat, zumal die Kunst der Papierherstellung den Chinesen seit Jahrtausenden vertraut war. Danach wird jedes Blättchen Gold zwischen zwei sehr dünne Blätter eines schwarzen Papiers gelegt. Nachdem mehrere Goldblättchen in dieser Weise gebettet sind, werden sie sorgsam in eine kleine Hülle von starkem weißen Papier gepackt. Vor den gegenüberliegenden Seiten eines großen quadratischen Marmorblocks, welcher als Amboß dient, sitzt je ein Mann und schlägt ver- mittels eines Hammers von großem Gewicht das Päckchen, in welchem die Goldblättchen enthalten sind. Es ist das im wesentlichen die Technik und das Formmaterial, welches Theophilus im XII.Jahrhundert_ nach Christi beschreibt (vergleiche Seite 582). JAPAN. Kaum anders dürfte die alte Goldschlägertechnik der Japaner gewesen sein. Die Japaner besaßen das Blattgold bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt. Das bezeugen aus jener Zeit stammende Bronzeringe mit Blattvergoldungrj-j-j- u Die älteste Kunst der Japaner stammt nach ihrer eigenen Uberlieferung' aus Korea, so vermutlich auch die Verwendung und Herstellung des Blatt- " Ich verdanke die Angaben über China und Japan der Mitteilung und Anregung des Direktors Herrn Professor Dr. Grünwedel und des Direktorialassistenten Herrn Dr. Kümmel am Berliner Museum für Völkerkunde. '" Friedrich Hirth, Fremde Einliüsse in der chinesischen Kunst. München und Leipzig 1896, Seite 43 H. m" Friedrich Hirlh, a. a. O. Seite 63 E. 1- Durch ein Bambusrohr mit {einem Sieb aufgetragene Goldhronze. H- Friedrich Hirth, a. a. O. Seite 65. H1- Munro, Prehistoric Japan, Yokohama rgoB, Seite 452 und Abbildung 275. l Friedrich Hirih, a. a. O. Seite 45.