DieBeschrei- bungen zu den Tafeln sind un- gemein sorgfältig und mit großer Sachkenntnis und Beherrschung der gesamten Fach- literaturausgear- beitet. Sie geben über alles irgend Wünschenswer- te Auskunft, über Material und Technik, Inhalt und Provenienz der Bände. Was das Detail der Angaben des Ma- terials und der Bindetechnikbe- trifft, so hat Gott- lieb unter allen Herausgebern von Einbandpu- blikationen aus einzelnen Biblio- theken nur in Bickell mit sei- nem Tafelwerk über Einbände aus hessischen Bibliotheken ei- Abb. 4. Wiener Einband von Blasius Coniugatus, um 1480 nen Vorgänger gehabt, der auf diese wichtigen Einzelheiten geachtet hat. Gottlieb bemüht sich mit Erfolg, eine feststehende Terminologie für die Technik wie für die Dekorationsmuster einzuführen, woran es bisher noch gefehlt hat. Bei den Angaben des Materials hat es mich gewundert, daß er über die Art des Leders, ob Schafleder, „Bocklederä Kalb- oder Rindleder verarbeitet wurde, in jedem Falle eine ganz sichere Auskunft geben konnte. Das Leder alter Einbände mit Sicherheit zu unterscheiden, ist bei der alten von der heutigen abweichenden Gerbungsart nach meiner Erfahrung auch dem mit alten Arbeiten vertrauten Buchbinder oder dem Gerber und Lederfachmann in vielen Fällen nicht möglich. Ebenso überraschte mich die Sicherheit seiner detaillierten Angaben der Bindetechnik. So genaue Detailangaben