9x Osten des Reiches gehen, eine unermüdliche Sorgfalt auf die technische Voll- endung verwendet, zu immer subtilerer Kleinarbeit fortschreitet, während die für den Westen und das Salzachgebiet selbst bestimmten Stücke mit den beiden Ausnahmen in Gars und Au eine bescheidene Stufe handwerk- licher Vollendung nicht überschreiten. Ich habe an anderer Stelle aus- zuführen versucht," was auch von anderer Seite bereits vermutend angedeutet worden ist," daß Nikolaus von Leyden nach Vollendung des Denkmals für die Kaiserin Eleonore etwa 1469 zunächst wieder in andere Dienste, die des Passauer Bischofs Ulrich von Nußdorf trat. Erst gegen Ende der siebziger Jahre scheinen die Arbeiten für das Kaiserdenkmal selbst ernstlich in AngriE genommen zu sein. Denn erst 1479 wird der doch wohl noch unbehauene Stein nach Wiener-Neustadt transportiert. Bis dahin konnte sich der Salz- burger immer noch der Hoffnung hingeben, den fremden Künstler auszu- stechen. Daher sein Bemühen, seine Fähigkeiten im hellsten Lichte strahlen zu lassen. Es ist selbstverständlich, daß der große oberrheinische Meister das Material für das Werk, das den Gipfel seines Schaffens bedeuten sollte, am Fundort selbst auswählte. Ich nehme an, daß er in der Zeit des dadurch bedingten Aufenthaltes in Salzburg das liebliche Grabdenkmal für den gerade verstorbenen Bruder seines Passauer Herrn, das weitaus reizvollste unter den zahlreichen Epitaphien der Laufener Pfarr- kirche, geschaffen hat, jenes Monument, das den sich in derselben Zeit in Salzburg selbständig machenden jungen Valkenauer zu seiner dann nach Regensburg gelangten Madonna begei- sterte."""" Die Wiedereinführung des Prinzips der strengen Symmetrie, das Nikolaus von Leyden in seinen letzten Werken beobachtet, auch in die Salzburger Monumentalplastik geht wohl auf die persönliche Berührung, die dieser Meister während seines Salzburger Aufent- haltes mit den dortigen Steinmetzen genommen haben wird, zurück. Die erste Frucht dieser Beziehungen scheint mir neben der Regens- burger Madonna Valkenauers der prächtige Grabstein eines unbekannten Ritters in St. Ge- orgen in Ungarn zu sein, der sich durch seine Heraldik sofort als eine Salzburger Arbeit aus "' Leonhardt, Nikolaus von Leyden und seine Nachfolge in Bayern, Monatshefte für Kunstwissenschaft xgn, Seite 553 B. "" Franz Ottmann, Das Grabdenkmal Kaiser Friedrichs III. in der Wiener Stephanskirche. Mitteilungen der Zenlralkornmission, 3. Folge V., Seite 89. '" Leonhnrdl, a. a. Q., Seite 554 f. Abgebildet auch bei Halm, Abb. 17. Grabplatte für Georg RordorGer Hans Valkenauer, l. e. Seite x74 bis 177. in St. Peter