92, dem Kreise unseres Meisters zu erkennen gibtf" Ich glaube aller- dings nicht, daß es sich um ein eigenhändiges Werk desselben handelt, da er sich kaum in seinen Strömung angepaßt haben wird. Vielmehr werden wir es mit der Arbeit eines bereits selbständigen Schülers zu tun haben, vielleicht desselben, der um 1500 den präch- tigen Ritterstein für den jüngeren Virgilius Überacker in der Marga- retenkapelle in Salzburg schuf. In beiden Denkmälern ist die Stellung des Ritters völlig die gleiche, mit Ausnahme der die Rennfahne haltenden Hand. Das ältere Monument knüpft, da es auf den Löwen und das traditionelle Kissen noch nicht verzichten mag, an dem Ritterstein des Burghau- sener Museums an, mit dem es auch die Tracht, Mütze und Man- tel verbindet. Das jüngere leitet dagegen bereits zu den späteren von Halm Valkenauer zugeschrie- benen Porträtsteinen über, und namentlich eine wenig veränderte Werkstattreplik für einen Fröschl in Marzoll (Abb. 14) ist die offen- bare Vorstufe für die Grabplatte Hans Herzheimers in Aussee." Daß sich 1480 in der Schule des alten Meisters eine Trennung vollzogen hat, beweist die Wappenplastik der folgenden Jahre. Neben eigenhändigen Spätwerken, wie dem Grabstein für den erst 1498 gestorbenen Wilhelm Steinhauff im Kreuzgang von St. Zeno bei Reichenhall (Abb. 1 5), an dem sich der Meister ohne rechten Erfolg bemüht, zu zierlicheren Formen zu gelangen - dies Streben zeigt sich in der schlankeren Helmbildung wie in der beginnenden Auflösung der Decken in schmale Streifen - lassen sich Arbeiten zweier anderer Steinmetzen deutlich erkennen. Der eine gefällt sich in einer unerfreulichen Übertreibung der charakteristischen Formen des Meisters. Seine Art zeigt am besten das Denkmal für den 1498 gestorbenen ' Kunsthistorischer Atlas, Tafel XXVUI, 5. v" Abgebildet bei Halm, Hans Valkenauer, 1. c. Seite 20 L, wo auch bereits auf diesen Zusammenhang hingewiesen wird. Abb. I8. Grabplatte in Raitenhaslach für Ortolf von Trenbach späten Jahren noch der neuen '