104 Christi" von Weißkirchen mit der berühmten Gruppe Brüggemanns im Dom zu Schleswig, die sich posiert und steif daneben ausnimrnt), in der frischen Naivität ihrer Erzählung und der gesunden Derbheit ihrer ländlichen Typen; und sie hat daneben ein altes österreichisches Erbteil, den Sinn für das Dekorative, glänzend bewährt. So konnte es kommen, daß diese ganze Kunstrichtung im Lande trotz ungünstiger materieller Verhältnisse so energisch durchdrang. Meistemamen aus dieser Epoche sind uns leider nicht überliefert: wie ihre besten Arbeiten mit ihren schönsten Eigenschaften an das deutsche Volkslied erinnern, so teilen sie mit diesem auch die Ano- nymität. PUBLIKATIONEN ÜBER VOLKSKUNST IN DER OSTERREICHISCH-UNGARISCHEN MON- ARCHIE 50' VON HARTWIG FISCHEL-WIEN A4}, N der Folge von Bänden, welche der „Studio"- Verlag über Volkskunst herausgibt, erscheint nun nach „Schweden" Österreich-Ungarn?" Die Fülle des Materials ist zu groß, um in dem knappen Rahmen eines Bandes erschöpfend behandelt zu werden; es war aber auch darum eine tüchtige Arbeit zu leisten, weil man den populären Charakter und den englischen Leser- kreis im Auge behalten mußte, der nun einmal Bedingung war. Die österreichische Referentin des „Studio", Miß A. S. Levetus, hat diese Aufgabe mit großem Geschick erfüllt. Sie hat in mühevoller Arbeit, durch weite Reisen unterstützt, ein sehr reiches und übersichtliches Abbildungs- material zustande gebracht, das, nach den Kronländern geordnet, von allen Teilen der Monarchie ein allgemeines Bild der eingeborenen Volkskunst zu geben vermag. Sie war dabei so glücklich, in Professor Dr. M. Haberlandt für Österreich und in A. Kriesch-Körösföi für Ungarn treffliche Führer zu finden, die schließlich auch einen wichtigen Teil der textlichen Einführung übernahmen. Die Einleitung und die Besprechung von Kroatien, Slawonien und einem Teile von Siebenbürgen hat sich die Verfasserin selbst vor- behalten. Viele lokale Museen, Privatsammler und besonders aber das Öster- reichische Museum für Kunst und Industrie und das Österreichische Volks- kundemuseum in Wien boten Studienmaterial in Fülle. Für Österreich lag auch die so gründliche Arbeit Dr. Haberlandts vor, die in weitestem Umfang den Gegenstand erschöpft. "' Peasant Art in Austria and Hungary. Spezialnummer des „Studio", Herbst xgn. Die Illustrationen dieses Aufsatzes sind der Publikation des „Studio" entnommen. '