173 Schroll 8: Co. erschienen ist und die einen ansehnlichen Umfang hat. „Das Entschwindende noch in letzter Stunde festzuhalten, den in alle Winde verstreuten Nationalschatz eines künstlerisch hochbegabten Volkes zum mindesten im Bilde zu vereinigen, soll Zweck dieses Buches sein", so leitet die Verfasserin ihre Veröffentlichung ein, die sie der dalmatinischen Volkskunst gewidmet hat. Ein Textheft und 68 große Tafeln, unter welchen viele farbig sind, schildern dieses Spezialgebiet und geben zugleich mehr als eine historische Aufsammlung. Ein reiches Anregungsmaterial für mannig- faltige kunstgewerbliche Betätigung wird allen jenen geboten, denen der lokalpatriotische und wirtschaft- liche Hintergrund weniger nahe liegt als das Interesse an der künst- lerischen Seite der Hausindustrie. Der ausgezeichnete Kunst- verlag Anton Schroll 8: Co. hat hier wiederBedeutendes geleistet. Durch die Wiedergabe sehr vieler Details in natürlicher Größe und derübrigenphotographischenAuf- nahmen in geringer Verkleinerung ist der Wert der Veröffentlichung besonders hoch für alle, die An- regungen daraus schöpfen wollen. Naturgemäß spielt die Stickerei und die Spitzenarbeit die größte Rolle in dem vorhandenenMaterial und gerade hier können auch naturgroße Reproduktionen sehr viel dazu beitragen, unerreichbare Originale zu ersetzen. Ein großer Teil der dargestellten Objekte ist ja in Privatbesitz. Vor allem sind die kostbarsten und ältesten Stücke Eigen- tum von Klöstern. Dann sind viele Privatsammlungen vertreten und öffent- liche Sammlungen an verschiedenen Orten, wie jene des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie und des Museums für Volkskunde in Wien, die archäologische Sammlung in Spalato und andere mehr. Auch die Verfasserin selbst, die ein Jahrzehnt dem Studium des Gegenstandes Wallachisches Bauernhaus in Hunyad gewidmet hat, konnte auf ihren Fahrten durch das ganze Land zahlreiche Objekte erwerben, deren Erhaltung in Sammlungen die Verschleppung durch den Handel verhindert hat. Diese Verschleppung und Zerstörung des alten reichen Besitzstandes ist schon darum besonders beklagenswert, weil vielleicht an manchen Orten ein Weiterspinnen der Tradition durch Förderung der noch vorhandenen Betriebe, die lebensfähig sind, möglich wäre. Sie ist es aber auch darum, weil