190 Wappenbild aber erst in viel späterer Zeit geführt hatten. Das alte Wappen der Burggrafen von Säben zeigt Abbil- dung 2, eine Seitenspitze im Schilde und einen mit I-Iahnfederbüscheln be- steckten Ring auf dem Helme. Der Schild mit den vier silbernen Spitzen Endet sich später in den Wappen der Säben zu Reifenstein und der Säben zu Velthurns. 1. PRÄMONSTRATENSER. WI LTE N. Wappen: Schild durch eine eingebogene Spitze gespalten; vorn in Rot ein schräg- links liegender Rost, rückwärts in Rot drei 2, 1 gestellte Steine, in der grünen Spitze ein silberner Balken (Abb. 3). ln der Landeshauptstadt Innsbruck, am Fuße des Berges Isel, liegt das regu- Abb. 3. Reguliertes Prärnonstrntenser-Chor- _ __ _ herrenstift Wilten lierte Pramonstratenser-Chorherrenstift Wilten (Wiltau) -- Canonia Wiltinensis D. D. Canonicorum regularium ordinis S. Norberti Praemonstratensium ad S. S. Stephanum et Laurentium - das unter dem Bischof Reginbert von Brixen vom heiligen Norbert, Erzbischof von Magdeburg und Gründer des Prämonstratenserordens, 1128 für seinen neuen Orden eingerichtet worden war. Schon in sehr früher Zeit soll sich an dem Orte eine christliche Gemeinde befunden haben, deren Kirche, dem heiligen Laurentius geweiht, bereits gegen das Ende des VI. Jahrhunderts wegen hohen Alters als baufällig bezeichnet worden war. Auch eine Vereinigung von Klerikern bei dieser Kirche um das Jahr 770 läßt sich nach einem Berichte des Aribo in seiner Lebensbeschreibung des heiligen Corbinian vermuten. Später sollen sich dort Benediktiner niedergelassen haben, deren Kloster schließlich von Chor- herren bewohnt wurde, die aber ein wenig geistliches Leben geführt haben sollen. Bischof Reginbert von Brixen übergab das schon bestehende Kloster dem heiligen Norbert, der, auf einer Reise nach Rom begriffen, mit ihm zusammengekommen war, und stellte dasselbe für dessen neugestifteten Orden der Prämonstratenser zur Verfügung. Um das Jahr m28 wurde Marquard, ein Schüler Norberts, aus dem Kloster Roth in Württemberg als erster Abt in Wilten eingesetzt, das ebenfalls von Roth aus besiedelt wurde. Die neue Niederlassung wurde 1138 vom Papste Innozenz II. bestätigt und vom Bischof Reginbert überaus reich dotiert, so daß das Kloster für die Zukunft vollkommen gesichert war.