neun Glocken, im zweiten eine heraldische Lilie, das persönliche Wappen des Abtes, angebracht. Auch in Graf Brandis" bekanntem „deß Tirolischen Adlers Immergrünendes Ehren-Kräntzel" (1678) sind ebenfalls im Wappen- schild von Gries nur die Glocken allein zu sehen. Das Konventwappen von Gries enthält im blauen Felde ein von zwei Türmen Hankiertes geschlossenes Tor - das Kloster hieß ja auch „zur geschlossenen Pforte" - über diesem die heilige Jungfrau mit dem Kinde, sie in der Rechten ein Lilienzepter, das Kind in der Linken einen Schlüssel haltend, das Geschlossensein des Tores andeutend. Das Konventsiegel von Muri-Gries aus unseren Tagen zeigt unter einer Laubkrone zwei Schilde, vorn die Schlange, rückwärts die Pforte mit der Madonna aufweisend, die Legende lautet: CONVENT M - GRIESENS. Aus diesen sechs hier angeführten Wappenbildern - zwei Stiftswappen, zwei Konventwappen und zwei Stifterwappen - in Verbindung mit dem jeweiligen persönlichen Abtwappen setzt sich das heutige Wappen des Benediktinerstiftes Muri-Gries zusammen. ST. GALLUS. Wappen: Schild geviert; oben rechts in Gold auf grünem Dreiberg ein rotes, rückwärts sehendes Tier, ein Kreuz mit dem Vorderfuße tragend, links in Schwarz ein grüner Lorbeerkranz, auf den zwei Röhrenknochen schräg links gelegt sind, unten rechts in Silber eine gekrönte und nimbierte, blau gekleidete Madonna mit dem gekrönten, ebenfalls nimbierten, weiß gekleideten Jesusknaben auf dem rechten Arme. Die Madonna hält in der Linken ein Zepter, Jesus eine blaue Weltkugel. Zu Füßen der Gottesmutter erscheinen Wolken, die mit einem silbernen Halbmond belegt sind. Unten links in Gold ist die nimbierte, schwarz gekleidete Figur des heiligen Gallus mit einem Pedum in seiner Rechten zu sehen. Vor ihm schreitet ein Bär. Hinter dem Schilde kreuzen sich zwei Pedums (Abb. 6). Das in Bregenz, der Hauptstadt Vorarlbergs, am Gebhartsberg gelegene Benediktinerstift St. Gallus - Monasterium S. Galli apud Briganti - ursprünglich Beinwil-Mariastein - Monasterium Beinwilense ad Petram B. V. Mariae - wurde im Oktober des Jahres 1906 von den Benediktinern aus dem Stifte Beinwil-Mariastein in der Schweiz unter- ihrem Abte Augustin III. Rothenflue (erwählt 7. Juni 1905) errichtet. Im Jahre 1085 war von den Klostervögten von Grandis-Vallis, Udel- hard, Grafen von PHrt, Notker, Grafen von Froburg, Ulrich, Grafen von Egisheim und Dachsburg, sowie von Burkhard von Hasenburg, Bischof von Basel, in einem Tal am Fuße des Paßwangs im Jura, im sogenannten Hudsonswalde, die Benediktinerabtei Beinwil gegründet worden, die von dem Kloster Hirsau (Hirschau) im Schwarzwalde besiedelt wurde und deren ersten Abt Esso mit zwölf Gefährten der Abt von I-Iirsau, der heilige Wilhelm (1- xog 1) nach Beinwil gesendet hatte. Die Schirmvogtei über das neuerrichtete Kloster besaßen die Grafen zu Thierstein, deren Stammburg sich in der Nähe des Klosters befand. Das