205 Stift entwickelte sich, durch viele Schenkungen und kluge Wirtschaft unter- stützt, in der günstigsten Weise, doch kamen im Jahre 1445 durch den Krieg zwischen dem Hause Habsburg und den Eidgenossen sehr schwere Tage über das Stift. Im Jahre 1499 wurde das Kloster durch eine große Feuers- brunst in Asche gelegt und vollkommen zerstört. Kaum wieder aufgebaut, Gel im Jahre 151g die Vogtei über Beinwil, nachdem die alten Vögte, die Grafen zu Thierstein erloschen waren, an den Stand Solothurn, doch machte der Bauernkrieg dieser geistlichen Niederlassung bald ein Ende. Im Jahre 158g wurden die Ruinen _von Beinwil vom Kloster Einsiedeln aus neu besiedelt, doch konnte erst am 10. Mai 1633 wieder ein Abt von Beinwil Abb. 13. Wappen von Marienberg aus Goswins Chronik, zirka 1360 (H, nal. Cm) gewählt werden; es war dies Fintan Kieffer (1633-1675), der einund- zwanzigste in der Reihe der Beinwiler Äbte. Der Abtstab, den der erste Abt Esso vom heiligen Wilhelm von Hirsau erhalten haben soll, war während der Kriegswirren in Verlust geraten und konnte erst unter Abt Fintan wieder eruiert werden. Er befindet sich heute im Besitze des Museums zu Solothurn. Als die Herrschaft Rotberg von der Stadt Solothurn angekauft worden war,war auch der zu dieser Herrschaft gehörige Wallfahrtsort Mariastein an Solothurn gekommen. Mariastein zählt heute noch nächst Einsiedeln zu den beliebtesten Wallfahrtsorten der deutschen Schweiz. Über diesen Ort berichtet die Sage, daß im XIII. Jahrhundert ein Knabe von einer dort hoch in den Felsen befindlichen Höhle in die Tiefe des Tales gestürzt sei, ohne sich irgend erheblich verletzt zu haben. Dabei sei ihm die Gottesmutter umgeben von vielen Engeln, erschienen und habe zu ihm gesprochen: „Von