Ausstellung der modernen dekorativen Künste zu Paris. Fries, in Holz geschnitzt von Gaston Le Bourgeois Costenoble, Ida Gerhardi, Dora Hitz, Sabine Lepsius, Ottilie Röderstein fallen auf. Und, um nur einiges zu nennen, farbig fein gestimmte Stilleben von Alice Trübner, Sophie Wolff, Dora Stetter. F. P. GLASKLISCHEES. Das königliche Kupferstichkabinett in Berlin hat kürzlich einige Glasklischees erworben, als erste Probe einer Technik, die freilich nicht rein graphi- scher Art ist. Es sind, wie in den „Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunst- sammlungen" mitgeteilt wird, Produkte abendlicher Nebenbeschäftigung der Schule von Barbizon, ursprünglich spielerisch entstanden und kaum in der Absicht gearbeitet, käufliche Ware herzustellen. Die Barbizoner nannten diese Blätter Cliches-Glaces. Seit einigen Jahren werden sie eifrig gesammelt und hoch bezahlt. Die Technik wird folgendermaßen beschrieben: Eine Spiegelglasscheibe wird mittels eines Ballens (Tampon) mit einer voll- ständig deckenden Schicht Druckerschwärze überzogen. Diese gleichmäßig schwarze Decke wird dann durch ein feines Sieb mit Bleiweißpulver angestäubt, wiederum voll- ständig deckend. Die so vorbereitete Glasscheibe wird, die schwarz-weiße Schicht nach oben, auf ein Stück schwarzen Tuches gelegt, das des Verschiebens wegen etwas größer als die Scheibe sein muß. Es wird dann mit einer stumpfen Nadel derart gezeichnet, daß die aufgedrückte Nadelspitze an den übergangenen Stellen die Farbschicht entfernt. Nach Voll- endung erscheint die Zeichnung schwarz (das durchscheinende Tuch an den bloßgelegten Stellen) auf weißem Grund. Die überzeichnete Glasplatte wird dann auf der Schichtseite mit einem Stück lichtempfindlichen Papiers belegt und so aufgestellt, daß Lichtstrahlen auf das Glas fallen. Wo die Farbenschicht stehen geblieben ist, können die Lichtstrahlen nicht durchdringen, das Papier bleibt also an diesen Stellen weiß. Die Gänge der Nadel, die die Schicht fortgenommen haben, lassen die Lichtstrahlen durch die Glasscheibe zum Ausstellung der modernen dekorativen Künste zu Paris. Fries, in Holz geschnitzt von Gaston Le Bourgeois