gerichtete Ge- sinnung. Das Stu- dium der An- tike hat einen Sinn für Ruhe und Propor- tionalität ent- wickelt, eine feine Linien- führung und Formsicher- heit gezeitigt, die dem Ge- rät und Möbel außerordent- lich zugute kam. „Griech- heit, was war sie? Adel, Maß undKlarheit", so drückt der Dichter aus, was den Kern der Frage bil- det. Nicht die Nachahmung alterStileigen- tümlichkeiten ist das We- sentliche, son- dern Be_ Schloß Frain, Schlafzimmer freiung vom Schwulst, der Unnatur, der Pose. Wo die antikisierende For- menwelt zum Formalismus, zur sinnwidrigen Stilkopie führt, verleitet sie eben- so zu Irrwegen wie die kühne Formenfreiheit der Barocke. Die Ausführung dieser Werke zeigt die letzten Lebensäußerungen alter handwerklicher Tüchtigkeit. Die Maschinenarbeit hat ihren unheilvollen Einfiuß noch nicht auszuüben versucht und wo die Mittel reichlich genug vorhanden waren, eine tüchtige Handarbeit zu lohnen, ist diese in sehr reizvoller Weise zum Ausdruck gelangt. Die Glätte polierter Flächen, die immer mehr bevorzugt wurden, zwang zur größten Präzision der Ausführung und die Einfachheit und Eleganz der Linien entwickelte eine weitgehende Materialbeherrschung in konstruktiver Hinsicht. Eine außerordentlich intim entwickelte Porträtkunst spielt beim Schmuck der Wände eine große Rolle.