Im Zuwachs der keramischen Abtei- lung ist an erster Stelle ein in seiner farbigen Erscheinung ungemein reizvolles buntes Hafnerkrügel (Abb. 11) aus der Welser Gegend zu nennen. Es gehört noch dem XVI. Jahrhundert an, weist geschnittene geometrische Verzierungen (Halbkreise, Rauten, Dreiecke; vgl. Walcher, Bunte Hafenkeramik, Taf. I und IV, ferner Fig. 9, I0 und so weiter) und sechs verschiedene Glasuren von prachtvollem, leicht lustrie- rendem Feuer auf. Demselbenjahrhundert gehört noch der Abb. u. Buntes Hafnerkrügel aus Wels, Urbino-Teller (Abb. I2) mit der im streng- XV1-J'1"h""d"' (A"g'k""f' W ein" sten Renaissancekontrapost komponierten Spende) Sitzfigur eines Schalmeien blasenden Hirten in bewohnter Landschaft an (gleichfalls ein Geschenk des regierenden Fürsten Liechtenstein), während ein zierliches vierseitiges Nassauer Fläschchen (graues Steinzeug, dunkelblau und manganviolett glasiert) mit reichem Relief- dekor die Jahreszahl 1665 trägt. Unter den neuerworbenen, in Engobetechnik bemalten oberösterreichischen „Zwiebelschüsseln" derselben Zeit sticht ein Prachtexemplar in lustrie- rendem Braun, Gelb, Grün und Weiß hervor, auf dem in hochorigineller Weise drei rennende Rehe zu einem zentralen Ornament so angeord- net sind, daß jedes ein Ohr mit den beiden an- dern gemein hat; in den Zwickeln naschen weiße VögelvonFruchtzweigen. Die Keramik des XVIII. Jahrhunderts ist mit einer längeren Reihe guter Stücke vertreten. Ein reichbemalterDelfter Krug von Adrian Pyn- acker, Gmundner „Go- denschalen" und Weih- brunnengefäße und vor allem ein prachtvoller _ Abb. u. Urbino-Teller mit der Darstellung eines Hirten, XVI. jahr- HOlltSChef Tafelaufsatz hundert (Geschenk des regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein)