334 Erlebnisse zu führen. Und wie häufig diese Begabung ist, wie fertig schon in frühem Alter die Richtigkeit der Beobachtung und die Ausdrucksfähigkeit der Wiedergabe sein kann, das zeigt durch höchst reizvolle Beispiele diese Ausstellung. Die Kinder werden zu allen Techniken zugelassen; sie lernen alle Hilfs- mittel gebrauchen und lieben oft den großen Maßstab, die unbekümmerte farbige Aussprache. Knaben beschäftigt am meisten der Kampf, das Ritter- und Soldatenwesen, und so stellen sie auch besonders häufig Gefechte und Heldentaten dar. Mädchen denken an das schöne, heitere Leben in Gesellig- Fr hjahrsausstellung österreichischer Kunstgewerbe. Kredenz, Birnholz, schwarz poliert, mit Perlmunereinlagen und Holzschnitzarbeit, nach Entwurf von Regierungsrat Professor _Iosef Hoffmann, ausgeführt von j. Soulek keit und Freude. Sie bringen Feste und Familienszenen zur Darstellung. Viele beobachten ihre Umgebung genau und vermögen dann aus dem Ge- dächtnis Bauwerke, Landschaften mit Sicherheit wiederzugeben; diese sach- liche Genauigkeit erreicht in einigen Modellen einen erstaunlichen Grad. Bei andern ist das Phantasieleben stärker entwickelt, sie erfinden und erzählen in ihrer Art. Und diese Art ist so mannigfaltig wie die äußeren Eindrücke, die auf das Kind wirken. Daß oft auch der Nachahmungstrieb eine große Rolle spielt, ist selbstverständlich. Aber auch der Gestaltungstrieb ist in manchen Kindern sehr lebendig, sie vermögen mit primitiver handwerklicher Fertigkeit sehr wirkungsvolle Arbeit zu leisten, Perlarbeiten, keramische und Holzarbeiten zeugen davon. Wie aus den Arbeiten primitiver Völker, so vermag der reife Künstler auch aus den naiven und unbekümmerten, aber