selben Jahre findet man auch zuerst die bekannten „Schlafaugenß die sich, bei wagrechter Lage der Puppe, durch ein am Augapfel angebrachtes Gegen- gewicht schließen. Neben diesen plastischen Puppen kommen schon im XVIII. Jahrhundert Ausschneidefiguren aller Art vor, die, wie auch heute noch, besonders anzusetzende Gliedmaßen haben und so nach Art der Hampelmänner eine gewisse Beweglichkeit erhalten." Für die Puppenmode war, wie für die ihrer mensch- lichen Vorbilder, Paris natür- lich ausschlaggebend. Die Herstellung der Figurenteile geschah in Deutschland und England, die dann nach Frankreich eingeführt wer- den mußten. Sehr schöne Wachs- und Porzellanköpfe kamen aus London, Porzel- lanbüsten wurden besonders in Bayern, Nürnberg, in Preußen und auch in Öster- reich, vor allem aber in den berühmten Hausindustrie- Stätten der Puppenmanufak- tur des südlichen Thürin- gens, in Koburg, Sonnen- berg, Hildburghausen, an- gefertigt. Diese Thüringer Werkstätten, die bekanntlich alles an Spielzeugwaren fa- brizieren, hatten auch einen guten Ruf für Büsten aus Papier mache, während sol- che aus Wachs wieder mehr aus England belügen Wut" Abb. 23. Französische Renaissancepuppe in einem Gewand aus den so wurden denn Seidenbrokar. Kurz vor der Mitte des XVI. Jahrhunderts (Paris, Puppen bis tief ins XIX Jahr Sammlung si Demut!) hundert hinein an den verschiedensten Orten der ganzen Welt auf dem Wege einer weitgetriebenen Arbeitsteilung hergestellt. Der Verkauf der Puppen bietet manches kulturhistorisch Bemerkens- werte. Die luxuriösesten Geschäfte befanden sich natürlich in Paris, gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts schon acht an der Zahl. Einer der beim ..._._.._ ._ s_._ -__.._,._ "' In Robert Forrers zitierter-n Aufsatz „Kinderspiele aus alter Zeit" ist eine solche Ausschneidepuppe des XVIII. Jahrhunderts abgebildet.