433 Varaw wer der je ist, dieselb wappen nun hinfür ewiglich zu des bemalten Gotfhaus zu Varaw notdurffti in Insigeln pedfthaden vnd zu allen anndern erbern sachen, nutzen vnd brauchen sol vnd mag, an aller- meiniglichs Irrung vnd hindernuß vngeuerlich. Davon gebieten wir, allen vnd jeglichen Fürsten geist- lichen vnd weltlichen, Haubtleuten landvogten, Grauen, freyen Herren, Rittern und Knechten, Stathaltern Vitztumben , Erhalten, Perseuantzen Phlegern, Burggrauen, Schultheis- sen, Burgermaistern, Richtern, Re- ten, Burgern, Gemainden, vnd allen anndern vnsern vnd des heiligen Reichs, auch vnß erblichen lannd vnd Fürstentumb vntertanen vnd getrewn, in was wesen stannd oder XÄÄZTÄfjfiimiziiifllvllftiililli 3' Wim3;:?;i::.,Y;::,;:;,:;m licher macht ernstlich vnd vestigilich das Sy den obgenanten Probst zu Varaw sein nachkomen vnd Gotfhaus die vorgeschriben Wappen nutzen vnd brauchen lafß, in aller maß, als oben gemelt ist, an all Irrung vnd Hindernuß, an geuerde das mainen wir ernstlich Mit vrchund des briefs beiiegelten mit vnfr kayserlichen maiestat anhangundem Insigel. Der geben ist ze Grätz an Suntag nach sannd Veitstag Nach Christi geburde im Viertzehenhundert vnd Drewundfunftzigisten Vnsers Reichs im Viertzehenten vnd des Kaysertumbs im andern Jaren." Das diesem Wappenbrief eingemalte Wappen zeigt die Abbildung 3 in seiner Originalgröße. Die Malerei ist, wie man sieht, keine besonders kunstvolle und läßt in jeder Beziehung ziemlich viel zu wünschen übrig. Die im „Steiermärkischen Wappen Buch" von Zacharias Bartsch (1567) erscheinende Zeichnung des Wappens der Propstei Vorau (Varaw), siehe Abbildung 4, ist einigermaßen besser in der Form, weicht aber in der Farben- gebung vom Original im Wappenbrief etwas ab. In den kolorierten Exem- plaren des Wappenbuches trägt der heilige Thomas nicht ein weißes Kleid wie im Wappenbrief, sondern einen grünen Rock und einen roten Mantel, der Klauflügel der Prambeck zeigt keine gelbe Klaue, sondern ist total schwarz gefärbt. Gewissermaßen als kleines Wappen des Stiftes wurde sehr bald der Klauflügel allein in Verwendung genommen, das wenig heraldische Bild des ungläubigen Thomas dem Siegel überlassen. S0 Findet sich der Klauilügel allein bereits im Siegel des Propstes Virgil Gambs (1500-1507). 57