443 im zweiten und dritten das Stammwappen der Trattner und im vierten die beiden Pastorale. Auch Abt Johann Heinrich Stadtfeld viertet einmal den Schild und setzt in das erste und vierte Quartier das L, in das zweite und dritte die Pastorale. In einem Missale der Stiftsbibliothek (XXVII. a: 5) finden wir zum erstenmal eine Angabe der Wappenfarben. Das Feld wird da rot, das L silbern, die Pastorale golden tingiert. Neben Rot tritt später auch Blau auf, doch ist der Gebrauch dieser Wappenfarben als sehr schwankend zu bezeichnen. Das steiermärkische Wappenbuch von Zacharias Bartsch, x 567, gibt für St. Lambrecht im blauen Felde ein goldenes L allein als Wappenbild an. Mit der Wiedereröffnung des Stiftes im Jahre 1802 kam endlich auch in die Wappenfiihrung etwas Ruhe und Stetigkeit. Der rote Schild wird durch eine silberne Binde geteilt, oben erscheinen die Pastorale, unten der Buchstabe L. Man hatte wahrscheinlich aus Dank- barkeit für die Wiedererrichtung des Stiftes durch Kaiser Franz II. für die beiden Wappentiguren den österrei- chischen Bindenschild als Grundlage gewählt. Der jetzt regierende Abt, Severin Kalcher, ließ sich sein per- sönliches Wappen? vereint mit jenem des Stiftes durch ein Wappenplakat vom März X908 bestätigen" Die Abb.n. Benediktinerstift SLPnul zwei Pastorale im oberen Felde und hinter dem Schilde haben verschiedene Erklärungen gefunden. Der bekannte I-Iistoriograph und jetzige Archivar des Stiftes, P. Othmar Wonisch, ist der Meinung, daß die zwei Pastorale zur Exemtion des Stiftes im Bezuge stehen könnten. Die Äbte von St. Lambrecht übten nämlich eine doppelte Juris- diktion aus, die eine über die Stiftsangehörigen, die andere über die zum Quasiordinariatssprengel St. Lambrecht gehörigen Priester und Laien. Auf zwei in Marmor gemeißelten Wappen des Abtes Valentin Pierer an der Außenseite der Schloßkapelle in St. Lambrecht (x535) erscheint je ein Helm, der mit einer Mitra geschmückt ist. Ich möchte aber trotzdem die Mitra, wenngleich sie auf dem Helme placiert ist, nicht als wirkliches i i'TillltllälllUUIIMU uwnullual r FIMFIEINMINI ' Es ist ein sogenanntes „redendew Wappenbild: in Blau auf grünem Hügel ein weißer, rauchender Kalkofen, der Rauch mit einem goldenen Tntzenkreuzchen, der Hügel mit den goldenen Lettern des Wortes "CALX" belegt. 58'