Vancsa, welcher sofort zwei wich- tige niederösterreichische Privat- sammlungen dem Museum sicherte, so viel landeskundlich Bedeutendes zustande gebracht, daß sich heute schon - nach halbjährigem Be- stande - die verwendeten Räume als unzureichend erweisen und dringendst eine Ausdehnung auf das Vierfache fordern. Auch die Re- sultate gründlicher Studien, die in dieser Dekade an andern Provinz- Sammlungen gemacht werden konn- ten, sind unserem Museum zugute gekommen. Dieselben äußern sich in erster Linie in den Grenzen der Abb. 3.Römischer Klappstuhl aus Eisen, Fund von Saras- Aufgaben des neuen Instituts, Web dort" in Niederösterreich . . ches SlCh 1m Gegensatz zu den Museen anderer Kronländer streng auf das Land beschränken will. Dieser allgemeine Rahmen ist einer der vielen günstigen Eindrücke, welche man beim Besuch der Sammlungen empfängt. Dazu das alte Haus in der Wallner- straße - ein Altwiener Palais mit seiner nicht unbedeutenden Geschichte! Ehemals spanische Hotkanzlei, kam das Haus gegen Ende des XVIII. Jahr- hunderts in den Besitz des niederösterreichischen Ständemitglieds Geymüller, der es im Innern umbauen ließ. Unter Geymüller entstand der schöne kleine Saal mit den allegorischen Fresken im Charakter der Arbeiten Agricolas (Abb. I). Hier sind Münzen und Medaillen, weiters Urkunden und Handschriften aus- gestellt. Die Bedeutung Wiens konzentrierte sozusagen alle Ereignisse, welche zur Aus- prägung von Medaillen Anlaß gaben, auf die Stadt, und so erübrigten naturgemäß dem Lande nur die Arbeiten der Stempelschneider für die Stifte und Wallfahrtsorte - vor- nehmlich Heiligenkreuz und Klostemeuburg, Maria Taferl und Sonntagsberg - weiters für die Städte und Orte des Landes (Gemeinde- und Innungssiegel) und für einzelne Personen. Der bedeutende Besitz des niederösterreichischen Landesarchivs an Urkunden und Handschriften (er zählt über 7000 Nummern) hat die tadellos er- haltene Urkunde Friedrichs I. Barbarossa ' ß Abb. 4. Sonnenuhr aus Bronze mit dem _ _ __ Bindenschild Österreichs, Zweite Hälfte de dato 2. Juli 1162 mit dem schonen Thron- des xv. Jahrhunderts