Dr. Faber eine von dieser Kommission veranstaltete Versammlung von Interessenten der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 1914 statt. Es waren erschienen: Prinz Heinrich XXXIII. Reuß j. L. (Deutsche Botschaft), Konsul von Vivenot, Hofrat Dr. von Förster (Unterrichtsministerium), Sektionsrat Dr. von Riedl (Mini- sterium des Äußern), Baron Morhammer (Kriegsministerium), Exzellenz I-Iübl (Militär- geographisches Institut), Sektionsrat Dr. von Czyhlarz (Arbeitsministerium), Hofrat Dr. Eder, die Regierungsräte Fritz, Ritter, von Larisch und Hentschel, Direktor I-Iimmelbaur (Universitätsbibliothek), Magistratsrat Dr. Loderer, die Professoren Puchinger (Genossen- schaft der bildenden Künstler), Michalek (Technische Hochschule), Schmid (Akademie der bildenden Künste), die kaiserlichen Räte I-Ionetz, Theyer, Angerer, Josef Grünwald, Hesse und W. Burger, Oberinspektor Dobry (Gewerbeförderungsamt), Baronin Kraus (Vereinigung bildender Künstlerinnen), Dr. Kosch (städtische Sammlungen), sowie zahl- reiche Vertreter der einschlägigen Industrien. Der Vorsitzende des Deutschen Buchgewerbevereines in Leipzig, Dr. L. Volkmann, hielt einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über die Ausstellung. Er begann mit einer eingehenden Würdigung der Frühjahrsausstellung des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, besprach die Geschichte der Leipziger Ausstellung und erklärte, daß den Faehausstellungen die Zukunft gehöre. Die Buchfachausstellung werde, da sie mit allen Gebieten der Kultur, mit Kunst, Literatur, aber auch mit der Industrie im innigsten Kontakt stehe, eine große Attraktion bilden. Auf die Mitwirkung der Künstler und des Kunst- gewerbes werde das größte Gewicht gelegt. Die Ausstellung will das geistige Element im Buchgewerbe zur Geltung bringen. Es soll keine tote Schaustellung werden, sondern die Ausstellung soll das Bild eines lebenden Organismus bieten. Die Ausstellung werde in drei Gruppen, in eine historische, eine technisch belehrende und eine industrielle eingeteilt sein. Österreich habe ein großes kommerzielles Interesse an der Ausstellung und dürfe hierbei nicht fehlen. Des weitesten Entgegenkommens seitens der Ausstellungsleitung könne Österreich versichert sein. Kommerzialrat Müller bezeichnet es als unverantwortlich, wenn Österreich bei dieser Ausstellung fehle. Man müsse dem internationalen Ausstellungs- publikum zeigen, was Österreich auf den einschlägigen Gebieten leisten könne. Kaiser- licher Rat Angerer bemerkte, daß die Reproduktionsanstalten die Gelegenheit gerne wahr- nehmen werden, durch die Ausstellung ihre geschäftlichen Beziehungen nicht nur zum Deutschen Reiche, sondern zu andern Staaten auszugestalten. Regierungsrat Fritz erklärte namens der Buchdruckereimaschinenindustrie, daß sie zwar in Deutschland kein kommerzielles Interesse besitze, daß aber die Beschickung dieser Gruppe schon mit Rück- sicht auf die Besucher aus andern Staaten erfolgen müsse. I-Ierr Friedrich jasper sprach sich für die Beteiligung Österreichs in einem separaten Pavillon aus und bemerkt, daß die österreichische Druckindustrie zwar quantitativ nicht wirken werde, daß sie aber auf der Ausstellung beweisen müsse, daß auch sie konkurrenzfähig ist. Buchdruckerei- besitzer Emil M. Engel befürwortete ebenfalls die Beschickung der Ausstellung mit Rück- sicht auf die Exportbeziehungen speziell zum Balkan. Der-Vorstand des Reichsverbandes der Buchdruckereibesitzer Österreichs, Herr Reisser, erklärte, daß seine Organisation volle Sympathie für die Ausstellung hege und hofft, den deutschen Kollegen vorführen zu können, daß die österreichische Druckindustrie ihrer deutschen Lehrmeisterin fast ebenbürtig geworden sei. Kammersekretär Dr. Pistor betonte, daß es nach den einleitenden Schritten der Ständigen Ausstellungskommission nunmehr Sache der Interessenten sei, eine zweck- gemäße Agitation zu entfalten, da eine Entscheidung der Regierung in einem möglichst frühen Zeitpunkt von größter Wichtigkeit für die ganze Veranstaltung wäre. Der Vorsitzende Dr. Faber dankte in seinem Schlußworte dem Vortragenden und resümierte, daß ein großes Interesse in den einschlägigen Branchen für diese Aus- stellung vorliege und bat die Regierung, das Ansuchen um Subvention wohlwollend prüfen zu wollen.