49b welches sich der nun fest an den Thron geschlossene Adel schart, beide im engen Bündnisse mit der Kirche. Der kraft- und prunkvolle Stil der Barocke ist das treue Spiegelbild der herrschenden Machtverhältnisse, der neuen Ordnung der Dinge. Kein Zufall ist es, daß in der Barockepoche die Stadt Wien, deren Bürgerschaft längst von der kraftbe- wußten Stel- lung, welche sie im Mittel- alter einge- nommen hat-- te, herabge- sunken war, sich nur zu drei monu- mentalen Kunstaufträ- gen aufzuraf- fen vermoch- te: dem Um- bau des Rat- hauses und der Errich- tungdesZeug- hauses, wie des Raphael Donnerschen Brunnensauf dem Neuen Markte. Die erste Kraft- probe des neu- enÖsterreich war der sieg- reicheKampf gegen die Türken 1683, woraus Kunst und Wirtschaft die wirksamsten Impulse schöpften. Die heimischen Kräfte fingen an, sich in gesteigertem Selbstgefühl auf sich zu besinnen, und traten kraftvoll hervor, während bis dahin die künstlerische Führung Österreichs ausschließlich in den Händen fremder, italienischer Meister (Carlone, Bumaccini und anderer) gelegen hatte. Anläßlich der Konkurrenz um den Triumphbogen für den Einzug des römischen Königs Josef siegte Fischer von Erlach über Burnaccini, den Kaiserliches Lustschloß Schönbrunn, Vieux Laque-Zimmer 65'