"l-yu das Hausgesetz über Erbfolge, Einheit und Unteilbarkeit des Reiches, blieb siegreich, die Absichten Frankreichs, Österreich zu zerstückeln, wurden voll- ständig vereitelt. Schon die folgenden acht Friedensjahre bringen jene großen inneren Reformen, welche das Ferdinandeische Staatsideal erst ganz lebendig Schreibkasten aus dem Stifte St. Florian, Oberösterreich machen. Mit Haugwitz, Cho- tek, I-Iatzfeld wird die Ver-' waltung Österreichs auf neue zentralistische Grundlagen ge- stellt, jetzt erst durch stehende Steuern an Stelle der Kontri- butionen ein geordneterStaats- haushalt, jetzt erst ein stehen- des Heer geschaffen. Das Beamtentum wird neu orga- nisiert, der Adel, auch der böhmische und ungarische, durch Amt, Pflicht und Gunst eng an den Hof geschlossen und nach Wien gezogen, das Schulwesen verbreitert, das Verhältnis zur Kirche geregelt, Manufakturen werden gegründet und begünstigt, der Baukunst und dem Kunsthand- Werk neue fruchtbare Aufgaben gestellt. Thea- ter und Musik nehmen ähnlich wie unterKarlVI. und Leopold I. im Leben des Hofes und der Gesell- schaft einen großen Raum ein, jedoch mit dem Unterschiede, daß neben italienische Oper und französisches Schauspiel auch deutsche Komödien treten und eine Volks- bühne sich zu entwickeln beginnt. Die Erfordernisse des Theaters bringen zahlreiche künstlerische und kunsthandwerkliche Kräfte zur Entfaltung, welche ihre Schulung dann auch bei der Ausstattung von Schlössern und Palästen verwerten. Die Regierungsform ist natürlich absolutistisch, aber man beginnt auf die Stimmungen der Völker zu hören und es kommt, wie schon Hormayr