JVJ und Ausgestaltung des Belvedere persönlich großen Anteil genommen hat. Er war ein Weltmann voll geistiger Interessen. Unter seinen Freunden sehen wir die Engländer Burnet, Bolingbroke, Addison, den französischen Sammler und Kunstgelehrten Mariette, die Italiener Garofalo, Giannone, Kardinal Passionei, die alle er nach Wien zog. Als Montesquieu Wien besuchte, war dieser vorgeschrittene Enzyklopädist Gast im Hause Eugens, der ihm in der Wiener Gesellschaft die Wege ebnete. Aber auch den größten Deutschen der Zeit, Leibniz, wollte Eugen nach Wien ziehen. Ihm, dem Franzosen aus italienischem Fürstengeschlechte, schwebte es als höchstes Ziel vor, Deutschland und Österreich wie von der politischen so auch von der geistigen Übermacht Frankreichs zu befreien. Hierzu brauchte er Leibniz, welcher mithelfen sollte, Wien zum Zentrum deutscher Kunst und Wissen- schaft zu ma- chen. Die Be- rufung Leibni- zens kam nun freilich ebenso- wenig zustande als später die Gewinnung Lessings, aber schon die Ver- handlungen in dieserRichtung und Prinz Eu- gens Eintreten belebten die Ge- sinnungen und geistigen Wünsche brei- ter Schichten der führenden Gesellschaft. MariaTheresia, welche durch dieselbenEigen- schaften, Größe und Einfachheit der Gesinnung ausgezeichnet war, die wir an PrinzEugenbe- wundern, ehrte ihn hoch und Kaiserliches Lustschloß Schönbrunn, große Galerie 55'