527 unter Maria Theresia kräftig entfaltete und einen lebhaften Verkehr mit Wien unterhielt. Das Preßburger Palatinalgebäude, vor allem aber das großzügige Schloß Esterhaza mit seinem berühmten Theater legen Zeugnis hiefür ab. . In den österreichischen Kronländern zeigt sich im Profanbau ebenfalls rege Tätigkeit, in Zahl und Art der Schöpfungen zwar nicht durchwegs den Leistungen der Zeit Karls VI. vergleichbar, aber immerhin voll Eigenart und starker Impulse. Relativ wenig besitzt Prag an Werken des Maria Theresianischen Stils, die Barocke war hier so tief eingewurzelt, daß das Rokoko nur langsam und spät eingreifen konnte und sehr bald wieder dem Zopfstil Platz machte. Dies zeigt sich schon in der Bevorzugung einfacher Fassaden wie am erzbischöflichen Palais, das bei aller Monumentalität doch stark zurücktritt hinter die wuchtigen Formen der Paläste Clam-Gallas, Troja, Kinsky. Sehr wirksam ist bei aller Sparsamkeit der angewendeten künstlerischen Mittel das Piaristenkollegium (1757-1766). Auch der Schloßbau Mährens steht vor- wiegend im Zeichen der Barocke. Allmählich treten bei den Fassaden von Um- und Neu- bauten an Stelle der Säulen Pilaster, wie in Buchlowitz (Berchtold) und Jarmeritz (Kau- nitz), schließlich nur Leistenteilungen als Vertikalgliederung, oft wird schon zu Beginn der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Fassade ganz glatt behandelt. Die Dachungen werden steil hinaufgezogen, Mansardendächer be- gegnen uns häufig. Schloß Budischau, dessen in der Art des Drentwett um 1730 gemalte Freskenzimmer schon Vorahnungen des Ro- koko zeigen, beginnt damit, Misliboiitz hat Leistenteilung und hohe Bedachung, Napajedl (1764) Mansarden und Quaderzeichnung an den Mauerecken, Wischenau (um dieselbe Zeit vollendet) nahezu glatte Fassade. Viele ältere, teils durch Brand zerstörte und sodann umgebaute Paläste erhalten in der Epoche Maria Theresias prachtvolle Neuausstattung wie die Kremsierer Residenz, deren Lehensaal 1758 bis 1760 unter Fürstbischof Grafen von Egkh neu ausgestattet, deren Bibliothek 1770 unter Fürstbischof Grafen von I-Iamilton durch den Brünner Maler Josef Stern mit Fresken geschmückt wird. Die gleichzeitige Neuge- 0M aus dem kaiserlichen Lustschloß staltung des großen Saales hat 70.000 Gulden Schönbrunn 59'