Taufe. Hier wie dort die- selben in den Motiven glei- chen Städte- bilder, die phantastisch aufgetürmten dolomitarti- gen Felsen, die Gewässer mit den klei- nen Schiffen und die blu- migen Vor- dergründe mit den Mai- glöckchen und Stern- blümchen. Endlich sei noch ei- ner reinen Äußerlich- keit gedacht, der reichen, etwas anti- quiertenVer- Wendung der großen Schriftbän- Abb. 15. Taufe Christi, vom St. Wolfgangsaltar in St. Wolfgang von Friedrich Facher. der wie Sie Nach WoltT, Michael Pacher ' an dem Frei- singer Bild der Taufe Christi und an dem Hauptbild gleicherweise wie an den Flügeln des Peter- und Paulsaltars vorkommen, sonst aber nur ganz aus- nahmsweise von einem Meister des Neustift-Brixener Kreises angewandt werden. Sie erscheinen hier fast wie eine Signatur. Gegenüber den Flügelbildern in Tiberias wirkt freilich das Tratz- berger Mittelbild durch die monumentale Auffassung der Apostelfiirsten, zumal des in grandioser Wucht einherschreitenden Paulus kraftvoller und bedeutender, dabei aber will nicht vergessen werden, daß die künst- lerische Absicht in dieser repräsentativen Konzeption nach grundsätzlich andern Zielen ausging. Hier Ruhe, Abgeklärtheit, jenseitsstimmung, dort Leben und Handlung, Hast und Bewegung, menschliche Irrtümer und