all, reichen Throne sitzenden Maria, zu deren Seiten St. Petrus und St. Paulus stehen. Eine gefällige Architektur mit Baldachinen und Maßwerk bildet den Hintergrund; eine Hohlkehle in Scheinmalerei mit je einer Figur unter einem Maßwerkbaldachin an den Seiten umrahmt das Bildfeld. Mannowski, der das Fresko in die Literatur eingeführt hat, ist geneigt, es dem Michael Pacher zuzuschreiben. f In Anbetracht des schlechten Erhaltungszustandes wird sich kaum ein sicheres Urteil fällen lassen. Nichtsdestoweniger möchte ich aus äußeren Gründen schon annehmen, daß derselbe Meister, der den Altar im Innern malte, auch das Bild an der Außenseite der Kirche ausge- führt hat. Dem scheinen auch nicht die Typen der Apostelfürsten und die Falten zu widersprechen, und die Figür- chen unter den Baldachinen der Hohl- kehle würden auf dem Freisinger Bild der Taufe ihre Gegenstücke haben. Noch eines weiteren Kunstwerkes im Jöchlsthurn möge in diesem Zu- sammenhange kurz Erwähnung ge- schehen, der prächtig geschnitzten Felderdecke im zweiten Stock des An- sitzes, die, wie uns ein Wappen meldet, Matthias jöchl 1469 hat herstellen lassen (Abb. 23). Die reiche Erfindung in der Zeichnung der Füllungen, die unbe- grenzte Beweglichkeit in der Führung des Schnitzmessers weisen dieses Pracht- stück spätgotischer Dekoration, wie es selbst für Tirol wohl als unübertroffen bezeichnet werden darf, einem Meister . Abb. 25. Bildnis des Lienhard jöchl auf der Pre- und einer Werkstatt allerersten Ranges dem, in Schlag Tratzberg zu. Ist es da nicht außerordentlich nahe- liegend, an die Pacher - sei es Michael oder Friedrich - zu denken, um so mehr, als die Jöchl aus Stegen bei Bruneck stammten, mit den Pachern also die gleiche Heimat hatten. Die Felderdekoration mit den oft breitlappig algenartigen Blättern erinnert stellenweise unmittelbar an die Füllungen der Vierpaßfelder in den Gewölbekappen des Stiftsarchivs in Neustift, die gleichzeitig mit dem Freskenzyklus der Kirchenväter von Michael Pacher in der dortigen Presbyterialsakristei entstanden sind, "f" und die technische Fertigkeit entspricht jener, die wir an dem Filigranwerk der Schreinum- rahmung des St. Wolfgangsaltars bewundern. So gewinnt das alte malerische Gemäuer des Jöchlsthurns neues warmes Leben durch die Schöpfungen eines Künstlerkreises, dessen Name 1' Mannowslci, a. a". O. S. 64 K. u. Taf. 33. i" Abbildungen bei Mannowski, a. a. O. Taf. 3x.