Steinen. Zwei gleichfalls marmorne Pfeiler tragen einen gerundeten durch- brochenen Metallbaldachin; auch die Wand darunter ist mit goldig wirken- dem durchbrochenen Metall (und farbigen Glassteinen darin) verkleidet: unten Ähren und Trauben, darüber ein Strahlenkranz, in dessen Mitte leuchtend die silberne Taube schwebt, unter dieser zur Seite des Kruzilixes zwei anbetende Engel. Die Gesamtanordnung, derAltartisch selbst und derStrahlen- hintergrund wirken sehr günstig; das obere Ende der Pfeiler und die Aufsatzstellen des Baldachins scheinen uns noch nicht ganz abgeschlossen zu sein. Es wird vielleicht auch vorteilhaft sein, wenn der Künstler bei den Vollendungsarbeiten den Baldachin in der Tiefenrichtung etwas ausdehnt. Die Engel gemahnen etwas an präraffaelitische Schöpfungen, was der Einheitlichkeit des sonst trefflichen Werkes Eintrag tut. Es wäre gut, wenn diese Arbeit eines Plastikers dem architektonischen Entwurfe Holubs und dem malerischen Andris mehr eingeordnet wäre. Das Kruzifix und die Leuchter, die sich in der Ausstellung auf dem Altare befinden, in Holz geschnitzt und vergoldet, sind ganz vorzügliche Arbeiten Andris, der ja bekanntlich ursprünglich Bildhauer war und auch in der Ausstellung noch mit einer trefflichen Arbeit plastischer Art hervortritt. Im allgemeinen darf man wohl sagen, daß die ganze Altarwand trotz der erwähnten kleinen Unebenheiten von allen Besuchern als äußerst würdig und feierlich empfunden wird und gewiß eine der bemerkenswertesten Schöpfungen kirchlicher Kunst in unserer Zeit ist. Ein besonderes Verdienst um das glückliche Zustandekommen haben sich auch die ausführenden Firmen erworben; vor allem die Tiroler Glas- malerei- und Mosaikanstalt in Innsbruck, die das mehr als 70 Quadratmeter große Mosaik mit großem Feingefühl und in überraschend kurzer Zeit aus- geführt hat, dann Oreste Bastreri in Wien, von dem die Marmorarbeiten, sowie H. Faustner daselbst, von dem die Metallarbeiten herrühren. Der kraftvoll wirkende Altarteppich ist von J. Ginzkey in Maffersdorf nach einem Entwurf Holubs in trefflicher Weise ausgeführt worden. Gegenüber dieser Altarwand, an der Eingangsseite des Raumes, befindet sich eine Altarnische, die für Ebelsberg bei Linz bestimmt ist. Es handelt sich hier nicht wie bei dem eben besprochenen Werke um eine Arbeit für eine ganz neue, sondern um die Verschönerung einer schon länger bestehen- den architektonischen Schöpfung. Die Form der heutigen Nische, die der nüchternsten Art des XIX. Jahrhunderts angehört, mußte im allgemeinen beibehalten werden, auch der Altar selbst, der vor der Mitte frei aufgestellt ist. Durch diese Stellung des Altars ist der mittlere Teil der Rückwand ver- deckt, so daß dieser in der Ausstellung als Eingang verwendet werden konnte; eine andere Aufstellung war aus räumlichen Rücksichten leider unmöglich. Der Gesamtentwurf zur Ausschmückung dieser Nische rührt vom Maler Leopold Forstner, einem gebürtigen Oberösterreicher, her, der auch das Mosaik entworfen und in der von ihm geleiteten Werkstätte