U32 Visionären paßt, wie gesagt, auch die hauchartige Farbe. Es mag ja manches an Puvis de Chavannes erinnern; ist das aber etwas Schlimmes? Es wird trotzdem niemand die Eigenart des Werkes leugnen können. Ein farbig sehr reizvolles Herz-Jesu- und ein Herz-Mariä-Bild von Mehoffer sowie einige treffliche Arbeiten von Maszkowski und jastrze- bowski in diesem Raume legen wieder Zeugnis ab von der Eigenart pol- nischer Auffassung. Zu beachten wäre in diesem Raume dann noch das Antependium aus Klosterneuburg, das nach Entwürfen aus der Schule Professor Kolo Mosers im Stickereiatelier der Wiener Kunstgewerbeschule unter Leitung des Fräulein Rothansl ausgeführt ist. Dieses Stück gehört einem ganzen Ornat an, der im Museum schon aus- gestellt war. Man glaubte aber die Hauptstücke, die Ka- sel und das Antepen- dium, hier in ande- rem Zusammenhan- ge noch einmal vor- führen zu sollen. Besonders das Ante- pendium macht ei- nen sehr prächtigen Eindruck; auch ist hier der stark archi- tektonische, in man- chem fast an Metall- arbeit erinnernde Eindruck wohl am Platze. Der Raum umfaßt dann noch einige Vitrinen mit einer ganzen Reihe kleinerer Objekte, unter denen wir die schönen Glasarbeiten Lobmeyrs erwähnen; dieser hat übrigens, ebenso wie Bakalowits, auch hervorragend gelungene Altarvasen beigestellt. Wir verweisen ferner auf die kirchlichen Leinendamaste von Norbert Langer und Söhne in Deutsch-Liebau, auf Schriftproben aus der Schule des Professors Larisch und auf eine gestickte Mitra. Diese letztere ist wieder in der edlen älteren Form, nicht von der späteren übermäßigen Höhe, mit flachgetriebenen Metalldarstellungen des Heilandes und der zwölf Apostel geziert; die Stickerei und Montierung ist in der mehrfach genannten Produktivgenossenschaft ausgeführt. Die Treibarbeiten sind ein Werk Eugen Meyers, eines Schülers der Wiener Kunstgewerbeschule. Ein Hauptstück der Ausstellung haben wir noch nicht erwähnt, die Mariazeller Monstranz, dieselbe, die bei der Festprozession des Euchari- stischen Kongresses zur Verwendung gelangt ist. Wir haben in aus- g! -F V Y JEQM: Ausstellung für kirchliche Kunst. Teil eines Kommuniongitters, entworfen von Professor Hans Kammler in Dornbim, ausgeführt von Franz Mäser daselbst