vqu für besondere Gewohnheiten geschaffen! Das Ganze hat etwas Scherzhaües und wird auch als solches aufgefaßt. Andre Groult bleibt seinem eigenen bewährten guten Geschmack treu. Es liegt eine gewisse raffinierte Einfachheit in der Wahl seiner Formen und Farben. Seine Spezialität sind kleine, wohnliche Räume für elegante Villen und Landhäuser. Ziemlich nüchtern, vielleicht etwas zu sehr für den französischen Geschmack, sind die beiden Einrichtungen von Louis Bigaud: ein Schlafzimmer und ein Arbeitsraum für zwei junge Mädchen. Damon und Bertaux haben eine ganze Einrichtung für ein elegantes jagdhaus zusammen- gestellt. Das Resultat ist gerade nicht unschön, macht sich aber durch keine besonderen Eigenschaften bemerkbar. Ein recht mißlungener Versuch ist die kleine „Gartenecke" von Mallet-Stevens in Weiß und Schwarz; sie wäre richtiger als Friedhofwinkel bezeichnet. Unter den kunstgewerblichen Arbeiten fallen noch verschiedene Vitrinen mit sehr schönen Gläsern auf, insbesondere diejenigen von Francois Decorchemont, Haben- Dys und Hans Lerche. Die Metallvasen von Dunand sowie die keramischen Objekte von Andre Methey, von Massoul, von Dammouse und von Decoeur gehören zu jenen, sozusagen klassischen Objekten, die wir in jeder Kunstausstellung mit Vergnügen wieder- finden. Madame Ory Robin stellt einen äußerst geschmackvollen Entwurf für einen Bühnen- vorhang aus. Auf dem Gebiet künstlerischer Stickereien sind die beiden Panneaux von Mademoiselle Brailovskaya-Rima lobend hervorzuheben. Meister Lalique stellt zwei große Basreliefs aus Glasmasse aus. An dem künstleri- schen Wert seiner Arbeiten ist natürlich nicht zu zweifeln; seine früheren Werke waren jedoch in mancher Hinsicht gefälliger und leichter verständlich. Einen sehr schönen Erfolg erzielt diesmal Suzanne Lalique mit ihren Entwürfen für gemusterte Stoffe. Schließlich ist der Besuch des Salon d'Automne doch ein lohnender, wenn als Gesamteindruck nur diejenigen Momente im Gedächtnis haften, welche dem guten Geschmack eine Befriedigung gewähren. Solche Anregungen findet man in reichem Maße auf dem Gebiet des modernen französischen Kunstgewerbes, welches auch dieses Jahr bedeutende Fortschritte aufweist. Th. de Kulmer MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- REICHISCHEN MUSEUM se- BESÜCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums wurden im Monat Oktober von 21.693, die Bibliothek von x.842 Personen besucht. ORTRÄGE IM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM. Die Direktion des Österreichischen Museums veranstaltet in der Zeit vom 21. November 19m bis 20. März 1913, und zwar stets an Donnerstagen um 7 Uhr abends 16 Vorträge. Die Teil- nahme an diesen Vorträgen wird auf eine bestimmte Zahl von Zuhörern beschränkt sein und kann nur erfolgen auf Grund einer Einschreibung, für welche eine Gebühr von x Krone für den Einzelvortrag und von 2 Kronen für den Doppelvortrag eingehoben wird. Die Ein- schreibungen werden an allen Wochentagen von g bis 4 Uhr in der Kanzlei des Museums (L, Stubenring Nr. 5, 2. Stock) vorgenommen; es werden Karten mit Nummern ausgefolgt, welche den Sitzplatz im Vorlesungssaale des Museums bezeichnen. Das Programm dieser Vorträge ist folgendes: