"J? backen dem Angriff begegnet. Nebenan wenden sich zwei I-Ialbiiguren Faune? z auf Sackpfeife und Klarinette blasend gegen eine unter einem Baume schlafende weibliche Figur, vielleicht eine Nymphe. Es folgen zwei kämpfende Hähne, dann ein geflügeltes Knäblein mit einem wilden Manne mit Spitzhut. Der Mann ist mit einer Keule bewaffnet und zerrt die kauernde Flügelgestalt an einem Tuche, das diese mit den Zähnen hält. Schließlich sieht man noch eine Darstellung des sogenannten „Luderziehens". Zwei Knaben kriechen auf allen Vieren rückwärts und zerren an einem Tuche, das um Kandaren in ihrem Munde geschlungen ist. Der Schaft ist unterhalb der Schale mit Kielbogenblenden auf schlichten Strebepfeilerchen geziert. Aus der Schale heraus entwickelt sich der auf- steigende Pfeiler mit vier breiteren und vier schmäleren Seiten (Abb. 4 und 5). Diese füllen mit Ornamentbändern umwundene Stäbe, auf den ersteren stehen, von Flachnischen überdacht, auf schlichten Konsolen ganz oder teil- weise nackte Figuren (Abb. 6 und 7). Der kapitälartige Fries, der den oberen Abschluß des Mittelschaftes bildet, trägt vier Fratzenköpfe mit den Ausflußröhren und dazwischen Kränze mit dem Wappen der nahen Bene- diktinerabtei Mondsee, beziehungsweise dem Wappen des Abtes Wolfgang I-Iäberl, des Stifters des Brunnens "' (Abb. 8). Über dem Fries überschneiden sich in anmutiger Linienführung mit geschwungenen Fialen bekrönte Kiel- bogen und naturalistisch gehaltenes Astwerk. Aus dieser Krone heraus erhebt sich schließlich der Rest des Schaftes mit zierlich geschnittenen Flachorna- menten und einem Zinnenkranz, den die etwas untersetzte Figur des heiligen Wolfgang krönt (Höhe o'54 Meter). Die feingeschwungene Schale des Brunnens trägt an ihrer Untersicht am Ansatz des Schaftes einen aus stilisierten Wolken hervorbrechenden Kranz geflammter Strahlen und am Rande über einem aus Maßwerk- palmetten gebildeten Fries die außerordentlich stimmungsvolle treuherzige Inschrift in spätgotischen Minuskeln: Ich pin In den eren sanndt wolfganng gemacht abt wolfganng häbrl zv mänsee hat mich petracht zir nircz (rnd ziv frVrnen den armen pilgrümb djie nit haben gelt irmb wein djie sollen pej? dissem Wasser frellich sein Anno dni 1515 jar ist das werck vol pracht gott sej? globt. An der glatten Mittelzone der Schale liest man ferner noch auf zwei zweireihigen Schriftbändern: gott hab iinss all In seiner acht maister lienhä 2x7 passaw hat mich gemacht und durch maister lienhart rännacher stat pixenmaister czi? passair. (Abb. g.) "' Die Buchstaben A MAD in den Ecken des Wappens Abt Wolfgangs. da: sich aus den Anfangs- buchstaben seines Namens zusammensetzt. dürften seinen Wahlspruch enthalten.