den Schöpfer dieser vielleicht etwas streng, aber großzügig aufgefaßten Frauengestalt vor dem feingravierten Brokatvorhang erblicken. Auch die Typen der spätgotischen gemischten Minuskelinschrift haben ebensowenig mit Mülichs, seit dem Wolfgangsbrunnen geübten, Antiquacharakteren zu tun wie die schma- len, wesentlich reiner und italienischer ge- dachten Frührenais- sanceleisten neben der Umschrift der Grabplatte mit den entsprechenden Fül- lungen am Brunnen zu St. Wolfgang. Man wird nicht fehl- gehen, wenn man den Meister in der Nähe der Vischer- schen Gießhütte sucht; aber ihn in der Person Peter Mü- lichs zu sehen, dafür fehlen, nach dessen. signierten Werken, alle Anhaltspunkte. Kennen wir doch bis heute außer den Nischeniigürchen und der Wolfgangs- statuette des Brun- nens überhaupt keine Hgurale Plastik von ihm, und überdies widerstreben erstere als ausgesprochen dekorativeSchöpfun- gen und letztere als eine noch durchaus in der Gotik befangene Figur jedem Vergleich mit dem künstlerisch unvergleichlich höher stehenden Bilde der Herzogin. Peter Mülich war, um einen modernen Ausdruck zu gebrauchen, mehr Kunst- handwerker. So tritt er uns in der Mitarbeit am Brunnen zu St. Wolfgang, in den „Stücken" und in den Epitaphien entgegen. Über die ersten Ansätze zum neuen Stil ist er, soweit wir bis jetzt ein Recht haben zu urteilen, nicht hinausgekommen. Der weiteren Forschung mag es vorbehalten bleiben, Abb. 2x. Brunnenhalle in St. Wolfgang