malträtieren, sind wie die „caro" der Linzer Scheibe nichts anderes als die weltlichen Versuchungen." Hermann Ubell OBERT SCHMIDT, DAS GLAS." Vor kurzem ist die Reihe der Handbücher der Königlichen Museen zu Berlin durch ein vorzüglich und mit erfreulicher Umsicht und Gründlichkeit gearbeitetes Kompendium bereichert worden. Robert Schmidt bietet uns auf Grund eigener Forschung "wie der gesamten einschlägigen Literatur sowie unter Berücksichtigung der wichtigsten Bestände öffentlicher Museen nichts weniger als eine kurzgefaßte Kunstgeschichte des Glases, eine Gabe, die um so erfreulicher ist, als wir in der gesamten kunstgewerblichen Literatur nichts Gleichwertiges besitzen. Dem Fachmann wie dem Laien ist dadurch das Studium dieses kunstgewerblichen Gebietes außerordentlich erleichtert. Die Vorarbeiten sind ja hier bekanntlich mit Rücksicht auf die einzelnen Länder sowie auf die verschiedenen Geschichtsepochen quantitativ und qualitativ sehr ungleichartig. Die Aufgabe war somit nach mehr als einer Richtung mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden. Um so erfreulicher ist die klare Darstellungs- weise und das kurze Zusammenfassen aller wichtigen und entscheidenden Forschungs- ergebnisse. Wie bei jeder Popularisierung einer Wissenschaft war der Verfasser auch hier genötigt, um Weitschweiiigkeiten zu vermeiden, so manche Angabe als etwas positiv Feststehendes hinzustellen, die noch keineswegs so gesichert ist, wie man es wünschen möchte. Der Fachmann weiß aber, was er davon zu halten hat, während der Laie „beruhigt nach Hause geht". Selbstverständlich sind die Bestände im Berliner Kunstgewerbe- museum in erster Linie berücksichtigt, und jene Gebiete, die dort schwächer oder gar nicht vertreten sind, mit geringerer Ausführlichkeit bearbeitet. Das Buch behandelt auf etwa 400 Oktavseiten mit mehr als 200 Illustrationen aus- schließlich das Hohlglas. Die Glasmalerei bleibt als ein selbständiges Gebiet unberück- sichtigt. Nachdem das Wichtigste über Material und Technik gesagt ist, behandelt das erste Kapitel das Glas im Altertum nach dem ausführlichen posthumen Werke von A. Kisa. Der kurzen Besprechung des mittelalterlichen Glases in Nordwesteuropa folgt eine über- sichtliche Schilderung der für das Verständnis der venezianischen Glasarbeiten so wichtigen orientalischen Gläser. In nahezu erschöpfender Weise werden wir sodann in die Entwick- lung der venezianischen Glasmacherkunst und ihrer Ableger in Italien, den Niederlanden, Österreich, Deutschland und den nordischen Königreichen eingeführt. Am eingehendsten ist im siebenten Abschnitt das deutsche Glas mit Einschluß der böhmischen und schle- sischen Gläser behandelt. Die Darstellungen aus diesem Produktionsgebiete nehmen etwa die Hälfte des Gesamttextes für sich in Anspruch und gliedern sich nach Gattung und Lokalität in zahlreiche Unterabteilungen, unter welchen wieder dem Kapitel „Brandenburg" besondere Beachtung gewidmet ist. Die Besprechungen der holländischen, spanischen, französischen, englischen und chinesischen Gläser bilden den Schluß. Wenn also auch auf die eigentliche Bestimmung des Buches in ausgiebiger Weise Rücksicht genommen ist, so dürfen wir doch sagen, daß Robert Schmidt, von dem eine ausführliche, aktenmäßige Geschichte der brandenburgischen Glashütten in Aussicht steht, uns in der bescheidenen Form eines Handbuches des Berliner Kunstgewerbemuseums eine übersichtliche Entwicklungsgeschichte des Glases bietet, wie uns etwas Gleich- wertiges bisher nicht zur Verfügung stand. jos. Folnesics MUNDEN. PRÄHISTÜRISCHE FÜNDE. Wie die „Gmundner Zeitung" berichtet, hatte Gymnasialprofessor Dr. Wimmer schon vor Jahren eine Erklärung für die merkwürdig gleichmäßigen Bodenschwellungen an der vom Gasthause „zum " Auf einer großen Winterthurer Renaissance-Kachel, die ich im Herbst d. j. im Wiener Kunsthandel (bei Pollak und Winternitz) sah, ist genau die gleiche Darstellung geradezu als „Glaubens Prob" bezeichnet. ""' Handbücher der Königlichen Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum. Robert Schmidt, Das Glas. VIII, 402 S. 2x8 Abb. 8". Berlin xgu. Druck und Verlag Georg Reimer.