Volle Gerechtigkeit widerfuhr dem Altar erst wieder in einer Reihe freilich ziemlich langatmiger, Wesentliches wie Unwesentliches mit der gleichen ermüdenden Breite vorbringender Aufsätze, die P. Johannes Geist- berger im Jahre 1888 der Pfarrkirche von Kefermarkt und ihrem gesamten Inventar widmetefi Aber auch seine Beschreibungen konnten in weiteren Kreisen keinen Widerhall finden, da sie auf ein lokal begrenztes Leser- publikum beschränkt blieben, das den Wert des heimischen Kunstwerkes längst kannte und schätzte. So konnte es kommen, daß der Hinweis Geist- bergers auf die Autorschaft Tilmann Riemenschneiders für den Altar unge- Abb. x. Schloß Weinberg bei Kefermark! hört in der Fachwelt verhallte; weder Weber, noch Streit, noch Tönnies haben davon Notiz genommen. Auch für die Geschichte der Pfarrkirche von Kefermarkt hat P. Geistberger wertvolles urkundliches Material beigebracht, das über die Motive ihres Stifters ein neues Licht verbreitet und, richtig ver- wertet, auch sichere Schlüsse auf die Entstehungszeit des Altars zu ziehen verstattet. (Siehe unten.) Erzherzog johann Orth, dem wir die erste zusammenfassende Übersicht über die Kunstdenkmäler Oberösterreichs verdanken, um deren photo- graphische Inventarisierung er sich ernstlich und erfolgreich bemüht hat, zieht in seinem Aufsatz „Architektur, Plastik und Malerei in Oberösterreichw" " „Christliche Kunstbliner" (Organ des Linzer Diözesnnkunstvereines), 29. jahrg. Nr. B H. " „Die österreichisch-ungarische Morurchie in Won und Bild", Band Oberösterreich und Salzburg, S. 23:. 1a