von den Knien gehen je zwei tief unterschnittene Steilfalten mit scharfen Stegen aus, leicht gequert durch kürzere, von den Lenden kommende Querfalten. Voller „Schmiß" ist das keck-graziöse Figürchen des Tänzers gegen- über, der wie Monna Vanna unter seinem Mantel nackt ist (Abb. 25 und 25 a). Er setzt zierlich tanzrneisterlich einen Fuß vor den andern, wendet und wirft mit keckem Schwung das Haupt und scheint in den Händen (die leider verloren gegangen sind) metallene Becken geführt zu haben. Sein Mantel geht vom rechten Arm und der rechten Schulter quer über den Rücken und ist unter dem linken Unterarm so durchgezogen, daß Arm und Schulter frei bleiben und an der Vorderseite des Körpers der ganzen Länge nach ein Schlitz offen bleibt. Wieder ein reizvoll erfundenes Gewandmotiv, das einen reichen Wechsel einfacher, gerader und gewellter Linien mit komplizierten Faltensystemen gestattet. Das Gesicht mit seinem köstlichen gaminhaften Ausdruck zeigt übrigens viel schmalere Formen, als auf der Abbildung sichtbar werden. (Höhe 38' 5 Zentimeter, Rücken flach; außer den Hän- den ist der rechte Vorderfuß und ein Eckchen Gewand ab- gebrochen; die zwei größten Zehen am linken Vorderfuß ergänzt. Schwache Farbspuren an Augen und Lippen.) So vielem Übermut der Jugend gegenüber mag der gutmütige Regenschori einen schweren Stand haben, der unten zur Linken des heiligen Christoph steht (Abb. 26 bis 28). Der geistliche Herr (als solchen charakterisieren ihn Kragen und Käppchen) nimmt aber wohl sein Amt nicht allzu tragisch; seine ganze Haltung charakterisiert konziliante Ver- bindlichkeit, sein schmunzeln- des Antlitz vollendete Gutrnütig- keit. Ein unglaublicher Humor des Künstlers spricht sich in diesem vollwangigen Kopf eines Bonvivant aus, mit den vollen genießerischen Lippen und dem feisten Doppelkinn, der leicht gebogenen Nase, Abb. 27. Heiliger in der Christophorusnische (Detail) 4x