a mantille noire" und das Bildnis der Madame H. sind sehr gute Leistungen. Unter den Porträtmalern sind noch hervorzuheben: Albert Lynch, Calbet, Mac Cameron und Casas. Letzterer fällt durch die flott gestrichene Gestalt einer in einen giftgrünen Schal gewickel- ten Carmencita besonders auf. Pierre Weidmann gehört zu den beinahe klassisch gewordenen Meistern der Land- schaft. Seine Kunst versteht es, stets den günstigsten Moment einer malerischen Situation festzuhalten. Es liegt unendlich viel Poesie in seinen großen und kleinen Naturbildern. Willaerts erzählt meisterhaft von der etwas grau-nebeligen Stimmung holländischer Gegenden, ebenso Tkatschenko aus seinen heimatlichen Gefilden in Kleinrußland. Eine kraftvolle Individualität bewundern wir bei William Laparra insbesondere in seinem „K1oster von San Lorenzo" und der „alten Frau mit der schwarzen Haube". Jules Pages verewigt die malerischesten Winkel von Paris, ein Verdienst, das in die Zukunft reicht, denn gar manche Stücke der alten Stadtviertel werden nach und nach den modernen Ansprüchen geopfert. Nicht zu vergessen sind die Namen Quignon, Lorimer, das alte blumenüberwucherte Haus von Deutsch, die zierlichen, vorzüglich charakterisierten, kleinen Pariserinnen von Rupert-Bunny. Sehr beliebt sind auch die phantasievollen kleinen Bildchen in Fragonard- Manier von Albert Fourie: hübsche Frauenkörper in malerischen Posen und geschickter Beleuchtung. Die Frauenstudie „Femme qui repose dans la tiedeur" gehört zu den besten Stücken der Ausstellung und ist von Richir. Man fühlt ordentlich den Eindruck eines glühenden Sommemachmittags in der gedämpken Temperatur eines halbdunklen Raumes. Die Landschaften von Guillonet sind eine farbenfreudige Hymne an das Licht. Henri Morisset drückt meisterhaft seine Künstlerliebe für die sterbenden Lichteffekte über dem Meere aus. Ein solches Bild, in drei Abteilungen, stellt drei verschiedene Momente des Sonnenuntergangs über dem Wasser dar. Raymond Woog, der Maler der hübschen, kleinen Stilleben und der- zierlichen puppen- artigen Kinder, schlägt diesmal ganz aus der Art! Sein Bild „Harmonie Negre" ist eine lebensgroße Darstellung eines Negers, der sich mit kindlichen Spielsachen die Zeit vertreibt. Es ist eine gute, saubere künstlerische Leistung, man wird jedoch hier den gewohnten Reiz der früheren Arbeiten des Künstlers mit Bedauern vermissen. Die Bildhauer sind nicht sehr zahlreich vertreten, die Qualität ersetzt jedoch die Quantität. Die Büsten in Bronze und in Marmor von Paul Landowski sind durchwegs vor- züglich, ebenso seine allegorische Komposition für eine Uhr: „le temps et les heures". Leon Deschamp fiel die Aufgabe und die Ehre anheim, das große offizielle Medaillon mit dem Porträt des Präsidenten Fallieres auszuführen. Es ist ein lebensgroßes Reliefbild in vergoldeter Bronze in feiner künstlerischer Ausführung. Max Blondat zeichnet sich durch originelle gefällige Kompositionen aus, zumeist Figuren und Gruppen von anmutigen Kindern. Zu erwähnen wären noch die „Jeanne d'Arc" von Waldmann, „der Tanz" von Meister Charles Samuel, „das Feuer" von Ward, eine Reiterstatuette von Baque, Arbeiten in Marmor und Terrakotta von Berthoud und die Tänzerin in Bronze von Bernstamm. Die Ausstellung mit dem pompösen Titel, der an Balzacs gewaltige Schöpfung erinnert, „La Comedie Humaine", ist wieder einmal nichts anderes als eine neue Auf- lage des Bilderbuches für große Kinder: Darstellungen von amüsanten Typen und drolligen Situationen. Eine Anzahl Künstler. und nicht die geringsten, haben ihr Talent in diesem Sinne spezialisiert und es finden jetzt jährlich nicht nur eine oder zwei, sondern unter verschiedenen Bezeichnungen mindestens fünf oder sechs Ausstellungen der sogenannten „Humoristen" statt. Pikanterie, Witz, mehr oder weniger beißende Satire gehören zu den Attraktionen, wofür das Großstadtpublikum am meisten Interesse zeigt. Dieser Drang nach heiteren Eindrücken schließt ein ernstes Können von seiten des Darstellers gewiß nicht aus, deshalb wollen wir den Herren Humoristen auch keinen Vorwurf machen, höchstens daß sie uns des Guten zu viel versetzen.