vergessen die phantastischen und geistreichen Radierungen Albert Weltis, des zu früh Verstorbenen. Von England wäre eine Reihe von hochstehenden Künstlern zu nennen: der klassizistische R. Anning Bell, Walter Crane, der Meister der prägnanten Buchmarke Gordon Craig und viele andere. Besonders die Zeitschrift „The Studio" hat sich wiederholt mit der englischen Exlibriskunst befaßt und gibt über sie eine reiche Übersicht. In Amerika dominieren die knappe Buchmarke und der virtuose Stahlstich, in welcher Technik French, Spenceley und S. L. Smith besonders Her- vorragendes leisteten. Gute künstlerische französische Exlibris zäh- len zu den Ausnahmen im Verhältnis zur dilettanti- schenMasseMerkwürdiger- weise haben die französi- schen Plakatisten, die be- rühmten Karikaturisten, die Impressionisten keine Ex- libris geschaffen. Sonst wären noch in Spanien Triadö und Mar- quis Riquer und in Ruß- land Somoff und der Deutschrusse von Gruene- waldt zu nennen. Belgien hat Vorzüg- liches durch seine Künstler Rassenfosse, denbekannten Rops-Freund und -Schüler, Khnopff, Donnay, vanOffel und andere geleistet. Das übrige Ausland, besonders Italien, ist ziemlich arm an Künstlerexlibris, doch ist von letzterem Lande ein Name zu beachten, der die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf sich zieht: G. B. Stella. Der junge Turiner Meister hat das Phantastisch-Symbolische von Welti, das Großzügige in der Komposition von Kolb, das Duftige der Radierungstechnik Bastaniers zu einem eigenen, originalen, unabhängigen Stil vereinigt. Seinen erfindungsreichen Blättern entströmt poetischer, vielfach mystischer Hauch und versetzt den Betrachter in nachdenkliche Stimmung. Stellas beste Schöpfungen scheinen die, in welchen er sich auf das Einfach-Symbolische, unter geschickter ornamen- taler Stilisierung der Flächen, beschränkt (Abb. 13). Der demnächst neu erscheinenden vierten Mappei" seiner Exlibris darf man mit freudiger Erwartung " München, W. Warnecke. Abb. 13. G. B. Slella