255 IE große Ausstellung kirchlicher Kunst Schwabens im königlichen Landesgewerbemuseum in Stuttgart im Herbste 1911 hat den Direktor dieses Instituts veranlaßt, eine Monographie über einen der inter- essantesten Teile dieser Ausstellung, über die Goldschmiedearbeiten zu verfassen. Mit jenem ein- gehenden Forschereifer, den wir bei allen Publi- kationen Pazaureks antreffen, und jener Gewissen- haftigkeit, die ihn antreibt, bis auf die letzten Quellen der wissenschaftlichen Erkenntnis zurück- zugehen, hat der Verfasser auch in diesem Falle seine Arbeit zu einer wichtigen Grundlage für eine künftige Geschichte der schwäbischen Goldschmiedekunst auszugestalten verstanden und hiemit ein Werk geschaffen, das sowohl hinsichtlich seines Inhaltes wiein bezug auf die Ausstattung auf der Höhe der heutigen Anforderungen steht. Äußere Umstände haben ihn zwar verhindert, das reiche, aber viel verstreute archi- valische Material in erschöpfender Weise zu durchforschen und wissen- schaftlich zu verarbeiten, aber wo es galt, Provenienzen festzustellen und Zusammenhänge klarzulegen. hat er keine Mühe gescheut, sowohl in der Alte Goldschmiedearbeiten aus schwäbischen Kirehenschätzen. Silbeme Tauischllssel von Crailsheim, teilvergoldet, schwäbisch, zweite Hälfte des XVII. Jahrhunderts, Pazaurek, Taf. XLVII geschichtlichen Einführung wie in dem sich daranschließenden Katalog die in Frage kom- menden Punkte mit möglichster Präzision zu beantworten. Auf den Text, der 52 Folioseiten in Anspruch nimmt, folgen 80 Lichtdrucktafeln mit 182 Ab- bildungen, die in vorzüglicher Ausführung die reichen Schätze kirchlicher Goldschmiedekunst in Schwaben in historischer Reihenfolge vor Augen führen. Wir haben hier eine fast lücken- lose Entwicklungsreihe vom XI. bis zum XIX. Jahrhundert ' Alte Goldschmiedeazbeiten aus schwä- bischen Kirchenschätzen. (Von der Ausstel- lung kirchlicher Kunst in Stuttgart, Herbst 1911.) Herausgegeben von Gustav E. Pazau- rek. Mit 182 Abbildungen auf B0 Lichtdruek- tafeln und 5 Textabbildungen. Leipzig, K. W. Hiersemann, 1912. 33'