..Jv gegriEenen Problemen eine Botschaft verkündet wird, zu der uns der Glaube fehlt. H. Grom-Rottmayer und R. I-Iarllinger haben einen kleinen oktogonalen Festraurn geschaffen. dessen gewandte Anordnung nur wie eine Variante eines alten Themas anmutet, aus der man bekannte Stimmen hört, während der Rhythmenzyklus, den Otto Friedrich mit etwas mehr Glück zu einem ähnlichen Achteck zusammenschließt, unsere Seele doch nicht ganz in jene Schwingungen versetzt, die man erhofft und die man von dem strebenden Künstler erwünscht. Noch mehr Kühle verbreiten R. jettmars akademische Kompositionen, bei denen man so recht deutlich empfindet, wie sehr der formale Geschmack, die Gewandtheit in Zeichnung und Farbe gleichgültig lassen, wenn das vibrierende Leben des Impulses fehlt. Ein paar feine Farbenl-lecke Heinrich Knirrs, die einen Bildentwurf geben, sagen mehr in ihrer anregenden Unfertigkeit als die ligurenreichen, tadellos gezeichneten Bilder in ihrer durchgebildeten Fertigkeit und Härte, die verstimmen. Im allgemeinen sind dies- mal die slawischen Künstler im Vorteil. Wenn auch St. Kamocki und W. Jarocki in diesen Räumen schon besser vertreten waren, so wirkt doch ihr Temperament und der starke nationale Einschlag erfrischend. Emanuela Sedivy besonders zeigt in ihren tonfeinen und doch so kraüvollen Stilleben eine Reife und Sicherheit, die den besten Eindruck hinterläßt. Dies sind echte malerische Leistungen, lebendig und von dekorativer Wirkung, persönlich und doch das Resultat kultivierter Anschauung, und lösen ihr Problem ganz und restlos - wenn es auch kein großes Problem ist. Unter den Porträten fallt Knirrs Fechtmeister auf. Als Gegensatz zu seiner weichen, tonigen wie schwimmenden Farbengebung ist V. Hammers präzises und intimes Eingehen auf Details hervorzuheben. Trotz seiner starken Betonung der Zeichnung und Modellierung gelingt ihm doch manchmal ein so schöner Farbenzusammenklang, daß dann sogar seine Härten überwunden erscheinen. Als Plastiker ist A. Hanak fast allein erschienen. Er weiß Größe und Anmut zu vereinen. Sein Brunnenentwurf läßt den lebhaften Wunsch entstehen, daß der Künstler zu öffentlichen Aufgaben in der Residenz herangezogen werde. Die große Reihe der Unglücksfälle unter den neuen Denkmälern Wiens könnte dann doch einmal durch eine echte künstlerische Tat unterbrochen werden. Überall empfindet man, daß dieses Hinaus- wirken in die weite Öffentlichkeit den Wiener Künstlern fehlt. Der alte kampflustige Ansporn ist verschwunden, der Aufschwung ist erlahmt, die handwerkliche Schulung ist von einer heranwachsenden Generation willig aufgenommen und so ist der Durchschnitt wohl gehoben, aber die I-Iöhe ist nicht behauptet worden, die einst von Einzelnen erklommen war. ' ÜNSTLERHAÜS. Die achtzehn Säle am Karlsplatz, die nun wieder mit über 600 Werken gefüllt sind, geben diesmal ein interessantes Schauspiel. Der Künstler- bund Hagen ist als Gast der Künstlergenossenschaft erschienen. Er schaßt eine Insel in einem Gewässer, das recht bunt durcheinanderliießende Leistungen bilden. Man kann nicht sagen, daß der Hagenbund mit so überragenden Leistungen herausfillt. Mann kann aber auch nicht leugnen, daß vieles in dem Kunterbunt der großen Schaustellung, wenn es losgelöst von Minderwertigem in guter und gewählter Anordnung zu sehen wäre, ein ganz erheblich günstigeres Bild ergeben würde, als jene vielen Säle ermöglichen, die auf ein großes und kritikloses Publikum rechnen. Was aber die Räume des l-Iagenbundes sympathisch macht, ist gerade die wesent- lich emstere und ehrlichere Betonung des künstlerischen Zieles. Was den übrigen Räumen immer wieder zum Nachteil gereicht, ist das aufdringliche Vortreten von Arbeiten, die, aus unkünstlerischen Ursachen entstanden, mit unkünstlerischen Mitteln zu wirken trachten. Da sind die leeren, aber sensadonellen Riesenleinwanden, die nur immer wieder von neuem beweisen, daß theatralische Beleuchtungselifekte nicht über innere Hohlheit hinweg-